Der Clinch zwischen dem ASV Siegendorf und der Gemeinde geht in die nächste Runde. Und scheint seinen Höhepunkt zu erreichen. Der Verein fordert offene Förderzahlungen, die es laut Bürgermeisterin Stenger aber nicht gibt. Klub-Präsident Krenmayr droht mit Klage!
Zur Ausgangslage. Vor rund zwei Jahren wurde am Siegendorfer Sportplatz eine neue Kabinenanlage errichtet. Kostenpunkt: 200.000 Euro. Die Gemeinde schoss 30.000 an Geldern zu. Und dann kam´s schrittweise zum „Kleinkrieg“ beider Seiten, der jetzt seinen Gipfel erreicht - und offensichtlich zum großen Problem für ganz Siegendorf wird.
Der Verein pocht nämlich auf eine offene Zahlung von 23.000 Euro! Die laut Präsident Peter Krenmayr aufgrund einer zugesicherten Förderung von Seiten der Gemeinde - im Wert von 65.000 Euro - noch ausständig seien. „Wir haben die eigentlich ausständigen 35.000 auf 23.000 gesenkt. Aber bis heute haben wir davon keinen Cent von der Gemeinde gesehen.“ Zudem seien noch weitere Summen noch nicht beglichen worden - für diverse andere Dinge. „Gesamt sprechen wir hier von 90.000 Euro, die man uns schuldet. Das ist ein massiver Schaden für den ASV Siegendorf, der hier entsteht. Aber das ist vor allem der Bürgermeisterin offensichtlich völlig egal. Ihr sind eigene Befindlichkeiten wichtiger.“
Und Krenmayr geht noch einen Schritt weiter. „Sollten zumindest die 23.000 nicht in den nächsten Wochen auf unser Konto überwiesen werden, werden wir dagegen rechtlich vorgehen und den gesamten Betrag, also die 90.000 Euro, einklagen.“ Für eine Rückzahlung der Tribünen- und Kantinenkosten (die neue Tribüne beim ASV wurde auch vor einigen Jahren errichtet) überweist der Sportverein der Gemeinde jeden Monat 630 Euro.
Wir sind nur in Miete, der Sportplatz gehört der Gemeinde. Aber die Frau Bürgermeisterin interessiert der Verein nicht, wie´s aussieht.
ASV-Präsident Peter Krenmayr über Bürgermeisterin Rita Stenger
„Das haben wir jetzt aber stoppen lassen. Wenn wir von ihnen kein Geld bekommen, dann sie auch nicht von uns.“ Nachsatz: „Wir sind nur in Miete, der Sportplatz gehört der Gemeinde. Aber die Frau Bürgermeisterin interessiert der Verein nicht wie´s aussieht. Wir haben 100 Kinder im Nachwuchs, seitens der Gemeinde hat man dafür aber keinen Cent übrig. Das ist ungeheuerlich.“
„Kein Wunschkonzert“
Darauf findet Siegendorfs Bürgermeisterin Rita Stenger klare Worte. „Sie haben die ausständigen 7500 Euro für Tribünen- und Kantinenumbau immer noch nicht bezahlt. Bei Nichteinhaltung wird Krenmayr hier ganz klar vertragsbrüchig.“
Zudem weist sie den Vorwurf, die Gemeinde würde dem Verein Geld schulden, entschieden zurück. Es gäbe laut Stenger auch keinen Rechtsanspruch auf eine Gemeindeförderung. „Das ist kein Wunschkonzert des Präsidenten. Anscheinend schreckt er, aus welchen Gründen auch immer, nicht davor zurück, irgendwelche Forderungen ohne jegliche Grundlage zu erfinden und somit auch nicht davor, die Steuergelder der Gemeinde zur Erhaltung seines teuren Kaders, zu missbrauchen.“
„Freunderlwirtschaft“
Stein des (finalen) Clinchs war und ist auch die Gemeindeförderung für den Tennisverein in Siegendorf. Hier wurden 40.000 Euro für eine Sanierung von 160.000 zugeschossen. Das stößt Krenmayr sauer auf. „Stengers Mann ist dort Kassier. Die bekamen den Betrag ohne Vorlage von Rechnungen bewilligt. Das ist eine unfassbare Freunderlwirtschaft und ein unglaubliches Verhalten der Bürgermeisterin, die hier offensichtlich ein Vereinsbashing betreibt.“
Das will wiederum Stenger nicht auf sich sitzen lassen, wehrt sich. „Das stimmt einfach nicht. Der Tennisverein hat alle Rechnungen vorgelegt. Absehen davon, hat der Traditionsverein jahrelang keinerlei zusätzliche Förderungen bekommen. Solche Anschuldigungen sind an Geschmacklosigkeit nicht mehr zu überbieten und eines Präsidenten nicht würdig. Der ASV ist bis dato der am besten geförderte Verein in Siegendorf. Die Gemeinde unterstützt den ASV mit 6.000 Euro jährlich und übernimmt mehr als zwei Drittel der Gesamtkosten für Tribüne und Kantine in Form von jährlichen Rückzahlungen an den Bauträger. Es geht hier auch um Glaubwürdigkeit und um Fairness den anderen Vereinen und vor allem dem Steuerzahler gegenüber. Als Bürgermeisterin ist es meine Verantwortung, alle Vereine gleich zu behandeln.“
Wie geht´s weiter?
Auch wenn´s sportlich für den Tabellenführer der Fußball-Burgenlandliga gut läuft, scheint in dieser Causa eine freundschafltliche Lösung des Problems aktuell undenkbar. Zu verhärtet sind die Fronten. „Es passen ihr offensichtlich ein paar Vorstandsmitglieder im Sportverein nicht. Sie will das aber immer auf Krenmayr gegen die Gemeinde herunterspielen. Aber wir gehen jetzt in die Offensive, auch, wenn man versucht, uns kleinzukriegen und andere Meinungen nicht zulässt“, so der Präsident.
Er treibt einen Keil in unsere Bevölkerung, denunziert und bedroht Menschen in unserer Gemeinde und kennt dabei keine Grenzen. Das muss ein Ende haben.
Siegendorfs Bürgermeisterin Stenger über Krenmayr
Stenger dagegen wünscht sich einen Fortbestand des Klubs. Allerdings ohne Krenmayr! „Das sind wieder einmal haltlose Angriffe von ihm auf die Gemeindevertretung und meine Person. Wir sind Siegendorf und uns ist unsere Gemeinde mit allen Vereinen sehr wichtig, das kann man leider von Herrn Krenmayr nicht behaupten. Er treibt einen Keil in unsere Bevölkerung, denunziert und bedroht Menschen in unserer Gemeinde und kennt dabei keine Grenzen. Das muss irgendwann auch eine Ende haben. Ein großer Wunsch der Bevölkerung ist es, wie mir oft mitgeteilt wird, dass der Herr Krenmayr auch endlich aufhören soll, unverschämte Forderungen nach Steuergeldern zu stellen.“
Eine Zusammenarbeit mit dem ASV kann sie sich dennoch vorstellen. „Auf alle Fälle mit Obmann Stefan Strommer, der hier ganz klar nur bestrebt ist, seinen Verein bestmöglich am Leben zu erhalten.“
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