Mit großer Empörung haben viele deutsche Medien nach der Oscar-Gala auf einen Witz von Moderator Jimmy Kimmel reagiert.
Die britische Produktion „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer mit der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller in der Hauptrolle gewann Oscars für den besten internationalen Film und für den besten Ton.
„The Zone of Interest“ in Deutschland „Rom-Com“
Der Film schildert den Alltag von Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß und seiner Familie, die direkt neben dem KZ leben. Doch für einen Aufreger sorgte nicht der Film selbst, sondern ein Witz von Moderator Jimmy Kimmel.
In seinem Eröffnungsmonolog sagte Kimmel: „Zum ersten Mal überhaupt sind drei fremdsprachige Filme für den ‚Besten Film‘ nominiert, zwei davon mit Sandra Hüller in der Hauptrolle. Sandra spielt in ‚Anatomie eines Falls‘ eine Frau, die wegen Mordes an ihrem Ehemann vor Gericht steht, und in ‚The Zone of Interest‘ eine Nazi-Hausfrau, die in der Nähe von Auschwitz lebt. Während dies für amerikanische Kinobesucher sehr schwere Themen sind, nennt man sie in Sandras Heimat Deutschland Rom-Com (romantische Komödien).“
Sandra Hüller spielt eine Schriftstellerin, die angeklagt ist, ihren Mann ermordet zu haben und eine Nazi-Ehefrau, die neben Auschwitz wohnt. Für US-Kinogeher ist das harter Stoff. In Sandras Heimat Deutschland nennt man das Rom-Coms.“
Kimmel über Sandra Hüller
„Geschmacklos“
Der Vergleich des Holocaust-Dramas „The Zone of Interest“ mit einer romantischen Komödie stieß vielen Zuschauern übel auf.
In den sozialen Medien hagelte es Kritik für Kimmel. „Unfassbar geschmacklos“, „respektlos gegenüber den Opfern des Holocaust“ und „ein Tiefpunkt der Oscar-Verleihung“ waren nur einige der Kommentare.
Sandra Hüller reagierte gequält
Sandra Hüller selbst, die im Publikum saß, versuchte die Situation wegzulächeln. Doch ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie Kimmels Witz alles andere als amüsant fand.
Auch im eigenen Land fand Kimmel etwas, um Witze zu machen. Er gab vor, eine vernichtende Kritik vom neuerlichen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump bekommen zu haben, die er mit den Worten „Ist es nicht Zeit fürs Gefängnis?“ quittierte.
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