Der Möbelhandel ist in Österreich heiß umkämpft. Um Kunden zu gewinnen, senkt das schwedische Einrichtungshaus Ikea die Preise um bis zu 15 Prozent und kommt mit einem neuen, kostenlosen 3D-Raumplaner auf den Markt, der das Verschönern der eigenen vier Wände vereinfachen soll.
Der heimische Möbelhandel bekommt die Spargesinnung der Österreicher zu spüren. Wurde in der Pandemie viel fürs Einrichten ausgegeben, stehen die Konsumenten jetzt auf der Bremse. Es wird sehr intensiv überlegt, bevor man eine neue Investition wagt. Um gegenüber dem Mitbewerb zu punkten, senken die Schweden bei tausenden Produkten die Preise. Herr und Frau Österreicher ersparen sich dann bis zu 15 Prozent. Die konkreten Zahlen werden kommende Woche präsentiert.
Doch es geht den Kunden nicht nur ums Geld. 87 Prozent der Ikea-Käufer sagen laut dem Life at Home Report 2023, dass sie sich in ihrem Zuhause wohlfühlen möchten, aber Unterstützung benötigen, um ihre Wohnträume zu visualisieren und zu verwirklichen. Insbesondere beim Online-Kauf sind sie häufig unsicher, ob ihre Wunschprodukte zum Beispiel in ihr Wohnzimmer oder zu den bereits vorhandenen Möbeln passen. Deshalb will man jetzt mit einem neuen, kostenlosen 3D-Raumplaner in der Ikea-App punkten, der mithilfe von künstlicher Intelligenz das Erfassen und Gestalten der eigenen Wohnräume ermöglicht. Produkte werden „wegradiert“ und durch neue ersetzt. „Im ersten Schritt gibt es das Programm für Schlaf-, Wohn-, Arbeits- und Esszimmer“, berichtet Claudio Winkler, Country Digital & Business Development Manager IKEA Österreich. Weitere Anwendungen werden folgen.
So funktioniert die App
Die individuelle Gestaltung der Wohnräume ist ein zentraler Aspekt von „Ikea Kreativ“. Mit dem Smartphone wird ein Weitwinkelbild des Raumes aufgenommen und im Ikea Profil gespeichert. Die „Möbelradierer“-Funktion ermöglicht, den gesamten Raum zu leeren oder bestimmte Gegenstände digital zu entfernen, wie beispielsweise eine alte Couch oder ein Regal. Anschließend kann man neue Ikea-Produkte auswählen und im virtuellen Wohnraum platzieren. Diese werden maßstabsgetreu dargestellt und passen sich realistisch der Beleuchtung des Raumes an. Wer kein Handy zur Hand hat, sein Zuhause nicht einscannen oder nur am Computer arbeiten will, kann interaktive 3D-Ausstellungsräume einrichten. Mehr als 50 stehen zur Verfügung. Anschließend haben Interessierte die Möglichkeit, Produkte nach Belieben einzufügen, zu verschieben, zu drehen, aufzuhängen oder zu entfernen. Ikea plant, die Auswahl an Ausstellungsräumen kontinuierlich zu erweitern.
Die Entwürfe kann man dann mit Familie und Freunden teilen oder auf Social-Media-Plattformen veröffentlichen. Wer das Raumdesign umsetzen möchte, kann dann einzelne Produkte oder die gesamte Raumeinrichtung in den Warenkorb legen und online bestellen. Eine weitere Variante: Auf die Merkliste setzen und beim nächsten Möbelhaus-Besuch die Teile in echt testen oder anschauen „Das Tool ist ein weiterer wichtiger Baustein für Ikea als Omnichannel-Händler. Mithilfe dieser patentierten Technologie lässt sich das Einkaufserlebnis weiter vereinfachen“, so Winkler. Ikea Kreativ wurde 2023 in den Vereinigten Staaten eingeführt und wird jetzt bereits in elf weiteren Ländern genützt.
Das schwedische Einrichtungshaus setzt hierzulande rund eine Milliarde Euro um und kommt auf einen Marktanteil von rund 13,3 Prozent. Die Konsumenten können zwischen acht Standorten im ganzen Land wählen. Zusätzlich gibt es sechs kleinere Planungsstudios mit rund 200 Quadratmetern in denen Küchen oder Kästen mit Experten zusammengestellt werden. Im Auhof Center im Westen Wiens eröffnet am 7. April ein weiteres Studio.
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