Güter stehen bereit

Hilfe auf dem Seeweg für Gaza verzögert sich

Ausland
11.03.2024 16:14

Die Lieferung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen aus Zypern verzögert sich. Am Montagnachmittag war unklar, wann das Schiff „Open Arms“ aus dem Hafen in Larnaka ausläuft. Es hat rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel an Bord.

Die Verzögerung hängt unter anderem mit Fragen der Entladung und der Verteilung der Hilfsgüter zusammen. „In einigen dieser Themen gab es Probleme“, sagte der zypriotische Außenminister Konstantinos Kombos. Eine zweite Ladung mit humanitärer Hilfe stehe im Hafen bereit. Die Fahrt von Larnaka nach Gaza dauert bis zu 60 Stunden.

US-Militär will Hafen bauen
Wo und wie das Schiff nach Ankunft in den Gewässern vor der Küste des Gazastreifens seine Fracht löschen soll, ist unklar. Das Anliefern der Güter gilt als große Herausforderung, weil es nur einen kleinen Fischerhafen gibt, der nicht tief genug für Frachtschiffe ist. Das US-Militär will deshalb gemeinsam mit internationalen Partnern einen temporären Hafen einrichten, dessen Bau nach US-Angaben aber zwei Monate dauern wird.

Ein Sprecher der zyprischen Regierung teilte mit, dass ein spanisches Wohltätigkeitsschiff mit Lebensmitteln in den Gazastreifen fahren werde, wo die UNO wiederholt vor einer Hungersnot gewarnt hat. (Bild: AFP)
Ein Sprecher der zyprischen Regierung teilte mit, dass ein spanisches Wohltätigkeitsschiff mit Lebensmitteln in den Gazastreifen fahren werde, wo die UNO wiederholt vor einer Hungersnot gewarnt hat.

Güter sollen nicht Hamas in die Hände fallen
Ein Professor für politische Wissenschaft vermutete, dass das immer wieder aufgeschobene Auslaufen des Schiffes daran liege, dass Israel sichern wolle, dass die Hilfsgüter nicht von der militanten Palästinenser-Organisation Hamas oder anderen extremistischen Organisationen angenommen und verteilt werden.

Humanitäre Lage spitzt sich zu 
Die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen spitzt sich Hilfsorganisationen zufolge seit Wochen dramatisch zu. Es fehlt an allem. Die deutsche Regierung pocht auf mehr Hilfe auf dem Landweg, dies sei „der einfachste Weg, humanitäre Hilfe nach Gaza“ zu bekommen. Es müssten aber „auch mehr Grenzübergänge geöffnet“ werden, so der Sprecher des Auswärtigen Amtes.

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