Der Kampf Gut gegen Böse ist im Anbeginn allen Seins verankert. In der Comic-Popkultur und deren filmischer Umsetzung schwang jedoch stets ein Hauch naive Unschuld mit, ohne die das Superhelden-Ego gar nie so hätte schillern können. Dass die Überlagerung von hereinbrechender Realität und Film zur fatalen Zäsur werden kann, zeigt sich nun, da die Gewalt von der Leinwand heruntergestiegen ist.
Nolans diabolisches Kokettieren mit der Verstörung und Barbarei – durch Terror, Wirtschaftskrise, Tod und Vernichtung – verselbstständigt sich zunehmend in düsteren 165 Minuten und zeigt uns ein Amerika im Bann eines Amoklaufs, dessen Unterhaltungswert sich in Grenzen hält. Anne Hathaway und Marion Cotillard sorgen für Sexappeal in homöopathischen Dosen.
Gewaltexzesse im Kino als pseudo-gesellschaftskritische Reflexion aufzurüschen, wie es Nolan praktiziert, ist heikel geworden. Batman hat seine Unschuld verloren, so viel ist klar. Wohl eine Illusion: die kugelsichere Moral.
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