Im Frühjahr 2010 war er zuletzt in den Kinos zu sehen. Im Action-Thriller "Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest" spielt Snipes einen Drogendealer, der gerade aus dem Knast freikommt und seinen nächsten Coup plant. Richard Gere, Ethan Hawke und Don Cheadle sind als korrupte Polizisten zu sehen, die ihm das Handwerk legen müssen.
Im echten Leben waren es Steuersünden, die Snipes zum Verhängnis wurden. Von 1999 bis 2004 habe er viel zu wenig Einkommenssteuer gezahlt und damit den Staat um viele Millionen Dollar betrogen, rechnete die Anklage vor. Snipes wies die Betrugsvorwürfe zurück und gab an, er sei falsch beraten worden. Er entschuldigte sich vor Gericht für seine "Fehler und Irrtümer".
Während der Prozess durch die Instanzen ging, war der Schauspieler auf freiem Fuß. Am Ende brummte ihm der Richter die härteste mögliche Strafe auf. Es nützte auch nichts, dass Snipes' Anwälte Briefe von prominenten Freunden des Stars vorlegten, darunter Bittgesuche von Denzel Washington und Woody Harrelson, die sich für den Kollegen starkmachten.
Im Dezember 2010, wenige Tage vor dem Haftantritt, räumte Snipes im Interview mit dem CNN-Moderator Larry King Ängste ein: "Ich glaube, jeder wäre nervös", sagte der Schauspieler in der Talkshow. Er werde über einen langen Zeitraum von seiner Familie und seiner Arbeit getrennt.
Snipes ist seit 2004 mit der koreanischen Künstlerin Nikki Park verheiratet. Das Paar hat vier Kinder, das jüngste ist gerade fünf Jahre alt. Aus einer früheren Ehe hat Snipes zudem einen erwachsenen Sohn.
Die erste Filmrolle nach der Schauspielschule übernahm Snipes 1986 in dem Footballstreifen "American Wildcats". Mit Spike Lee drehte er 1991 das Drama "Jungle Fever", ein Jahr später glänzte er als Straßen-Basketballspieler in "Weiße Jungs bringen's nicht". Mit Hits wie "Blade" und "Demolition Man" avancierte er in den 90er-Jahren zum Action-Star, ließ sich aber auch auf kleinere Produktionen ein.
In der Komödie "Für Wong Foo, Dank für alles, Julie Newmar" mimte er einen schrillen Transvestiten. Bei den 54. Filmfestspielen in Venedig 1997 wurde er für seine Darstellung in dem Drama "One Night Stand" neben Nastassja Kinski als bester Schauspieler ausgezeichnet. Der Film erzählt die Geschichte und die Folgen einer einmaligen Liebesnacht eines schwarz-weißen Paares in New York.
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