Jugendtaxi ein Erfolg
Damit die Polizei nicht nachts an der Tür klingelt
Das Projekt „Jugendtaxi“ hat sich zu einem europaweit einzigartiges Mobilitäts- und Verkehrssicherheitsprojekt entwickelt. Mit Stegersbach ist jetzt die 150. Gemeinde dabei.
Ihr Kind hatte einen schweren Verkehrsunfall“– wenn spätnachts die Polizei mit einer solchen Nachricht an der Tür klingelt, dann ist es wohl der schlimmste Moment, der Eltern widerfahren kann. Um Jugendlichen 365 Tage im Jahr die Möglichkeit zu geben, sicher nach Hause zu kommen, ist die Aktion „Jugendtaxi“ im Jahr 2007 gestartet.
Ollersdorf war erste Partnergemeinde
Die Initialzündung gab Patrick Poten, der auch heute noch als Obmann des Vereins Mobiles Burgenland, dem europaweit einzigartigen Mobilitäts- und Verkehrssicherheitsprojekt vorsteht. Als erste Gemeinde hat Ollersdorf im Dezember 2006 seinen Beitritt zur Aktion erklärt, mit Stegersbach ist jetzt die 150. Gemeinde im Burgenland mit an Bord. Der Bezirk Jennersdorf ist flächendeckend mit dabei.
Das Jugendtaxi ist auch ein wichtiges Instrument, damit Jugendlichen nich in Versuchung geraten, alkoholisiert mit dem Auto zu fahren.
Landesrätin Daniela Winkler
Abwicklung mit wenig Bürokratie
Das Erfolgsmodell ist einfach erklärt: Gemeinden fördern die Taxifahrten ihrer Jugendlichen. Damit Jugendliche, Gemeinden und Unternehmen noch leichter auf das Angebot zugreifen und den bürokratischen Aufwand mit Taxigutscheinen reduzieren können, wurde eine Jugendtaxi-App ins Leben gerufen. So können die Fahrten mit dem Handy abgewickelt, bezahlt und abgerechnet werden. „Wie viel Guthaben eine Gemeinde den Jugendlichen auf das Handy lädt, bleibt natürlich ihr überlassen – ebenso ob und wie hoch sie einen Eigenanteil für die Jugendlichen anlegt“, erklärt Poten.
Flexible Mobilitätsmöglichkeiten im ländlichen Raum gefragt
In Stegersbach können derzeit 231 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren das Jugendtaxi nützen. Pro Quartal bekommen die Jugendliche ein Guthaben von 60 Euro, 30 Euro davon bezahlt die Gemeinde. „Gerade im ländlichen Raum brauchen wir eine derartige flexible Mobilitätsmöglichkeit. Eltern wissen, dass ihre Kinder sicher unterwegs sind und die Jugendlichen können ihre Freizeitwege über die Ortsgrenzen zeitlich unabhängig erledigen“, sagt Bürgermeister Jürgen Dolesch. Gleichzeitig hat man sich in Stegersbach aber auch zum Beitritt der Aktion „60plusTaxi“ entschieden, erklärt Dolesch.
Erfolgreich dank vieler Partner
„Die Akzeptanz bei den Jugendlichen ist enorm. Das alles ist aber nur möglich, weil die teilnehmenden Gemeinden, das Land, die Sponsoren Raiffeisen und Burgenland Energie und die Taxiunternehmen das Projekt von Beginn an tragen“, spricht Hubert Bleich, Obmann der Fachgruppe Beförderungsgewerbe der Wirtschaftskammer anlässlich des Jubiläums einen Dank aus.
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