Der US-Halbleiterhersteller Intel hat Insidern zufolge den vorzeitigen Entzug einer Lizenz zur Lieferung von Computerchips an den chinesischen Konzern Huawei abgewendet. Diese Aufträge hätten ein Volumen von mehreren hundert Millionen Dollar, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag. Allerdings laufe Intels Exportgenehmigung in einigen Monaten aus. Eine Verlängerung sei unwahrscheinlich.
Erzrivale AMD drängt seit längerem darauf, dass US-Präsident Joe Biden die von seinem Vorgänger Donald Trump gewährte Sondererlaubnis Intels zur Lieferung hochmoderner Laptop-Prozessoren wieder entzieht. AMD verweist darauf, keine Exportlizenz für seine Produkte erhalten zu haben. Schätzungen zufolge entgehen dem Konzern dadurch Umsätze im Volumen von mehreren hundert Millionen Dollar. Intel, Huawei, das US-Handelsministerium und das Weiße Haus wollten sich zu dem Thema nicht äußern. AMD war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Huawei war 2019 von der Trump-Regierung wegen angeblicher Sanktionsverstöße auf eine schwarze Liste gesetzt worden, die US-Unternehmen Geschäfte mit dem chinesischen Technologiekonzern verbietet. Dieser hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Kurz vor dem Regierungswechsel 2020 gewährte das US-Handelsministerium allerdings einigen Firmen Ausnahmegenehmigungen. Es ist unklar, warum AMD keine Exportlizenz erhielt.
Ein Lieferstopp für Intel-Prozessoren, die aktuell in fast allen Huawei-Laptops stecken, wäre ein herber Schlag für die wachstumsstarke Sparte des chinesischen Konzerns, sagte Analystin Emma Xu vom Research-Haus Canalys. Huawei habe seinen Marktanteil in China in den vergangenen fünf Jahren auf knapp zehn Prozent mehr als vervierfacht.
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