Lieferando-Protest

„Wir lassen uns sicher nicht mundtot machen“

Oberösterreich
12.03.2024 18:00

Lieferando-Mitarbeiter protestierten am Dienstag in Linz für bessere Löhne. Die Gewerkschaft kämpft für 8,7 Prozent mehr Gehalt. „Wenn sich nichts ändert, werden wir streiken“, so Klaus Eschlböck von der vida.

Ich habe keine Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Ich habe fünf Jahre hier gearbeitet und immer den gleichen Lohn erhalten. Ich habe eine Tochter. Das kann nicht mehr so weitergehen.“ Michael Tadesse spricht das aus, was sich vermutlich jeder der gut zehn Lieferando-Mitarbeiter gedacht hat, die gestern nach der Betriebsbesprechung mit der Gewerkschaft vida vor die Konzernzentrale in der Linzer Stelzhammerstraße getreten sind: zu wenig Lohn für harte Arbeit.

„Von jetzt an muss ich mit meinem Trinkgeld auskommen“
„Ich fahre seit Dezember, aber wenn ich woanders bessere Möglichkeiten bekomme, dann werde ich die nutzen. Ich mache diesen Job sehr gerne, habe Bewegung in der frischen Luft. Aber wenn es schneit oder regnet, ist die Arbeit hart. Mein Lohn reicht nur für zwei Wochen. Von jetzt an muss ich mit meinem Trinkgeld auskommen“, erzählt Mariana Vasyliuk.

Ein Job, der Spaß macht? Nur wenn der Lohn stimmt. (Bild: © Harald Dostal / 2024)
Ein Job, der Spaß macht? Nur wenn der Lohn stimmt.

„Können sich das Leben nicht mehr leisten“
„Wir sind mit 2,5 Prozent eingestiegen, durch Betriebsversammlungen stehen wir jetzt bei 5,8%, und das ist nicht mal die Inflationsabdeckung, die den Mitarbeitern zusteht. Die Fahrradboten können sich das Leben nicht mehr leisten, da sagen wir als Gewerkschaft Nein. Wenn sich nichts ändert, werden wir streiken“, so Klaus Eschlböck, Landessekretär der vida OÖ.

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Wir stehen bei 5,8 Prozent. Das ist nicht mal die Inflationsabdeckung. Wenn sich nichts ändert, werden wir streiken

Klaus Eschlböck, Landessekretär der vida

Und auch der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Helmut Woisetschläger, gibt sich kämpferisch. „Wir lassen uns sicher nicht mundtot machen.“ Von Seiten der Konzernleitung heißt es dazu: „Die geforderte Erhöhung um 8,7 Prozent würden alleine die Personalkosten auf stattliche 19 Euro pro Stunde treiben. Die dafür nötigen Preisaufschläge würden die Kunden nicht akzeptieren“.

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