St. Pöltens Sportchef

„Von dieser Option wusste ich nichts“

Niederösterreich
13.03.2024 09:00

Nach dem Ausstieg des deutschen Bundesligaklubs VfL Wolfsburg erklärt St. Pöltens Sportdirektor Tino Wawra gegenüber der „Krone“, warum er enttäuscht ist, und was er beim Fußball-Zweitligisten weiter plant.

Nur langsam glätten sich in St. Pölten jene Wogen, die durch Wolfsburgs Ausstieg aus der Kooperation mit dem Zweitligisten entstanden sind. Die falsche Kommunikationsstrategie der SKN-Geschäftsführer Jan Schlaudraff und Matthias Gebauer hinterließ Spuren. Auch bei Sportdirektor Tino Wawra. Das Verhältnis zwischen den beiden Ebenen ist–vorsichtig formuliert–unterkühlt. An der Traisen herrscht Eiszeit.

Keine Frage: Wawras Wechsel im letzten Sommer von Aufsteiger BW Linz nach St. Pölten erwies sich für ihn im Nachhinein betrachtet als Fehler. „Ich hatte mich für ein Projekt mit einem deutschen Bundesligaklub und dessen gesamtem Know-how entschieden, das nach drei Monaten kaputt war. Wolfsburg hatte sich in Wahrheit bereits im Herbst entschlossen, die Sache zu beenden!“ Was Schlaudraff und Gebauer ahnen konnten, nicht aber Wawra. Weil ihm die Ausstiegsklausel, die sich der VfL verankern ließ, offenbar verschwiegen wurde. „Von dieser Option wusste ich nichts, sonst hätte ich mich anders entschieden.“

SKN-Sportdirektor Tino Wawra mit Trainer Philipp Semlic. (Bild: SKN St. Pölten)
SKN-Sportdirektor Tino Wawra mit Trainer Philipp Semlic.

Der 44-Jährige, dessen Vertrag in St. Pölten bis 2026 läuft, ist enttäuscht. Die Zusammenarbeit mit Trainer Philipp Semlic mache ihm extrem Spaß, das ist es im Moment aber auch schon. „Ich bin gespannt, was jetzt kommt. Gibt es einen Investor? Wenn ja, ist er seriös? Holt er seine eigenen Leute?“ Wawra grübelt. Laut Krone-Informationen verhandelt St. Pölten aktuell mit zwei Großsponsoren, die Frank Schreier vermittelte. Der Spielerberater und ehemalige Konsulent des SKN hatte bereits den Deal mit Wolfsburg eingefädelt.

 Sollten keine neuen Geldquellen fließen, muss Wawra den Kader verkleinern. Bei den vielen langfristigen Verträgen unangenehm und schwierig zugleich. „Ich warte einmal ab – und werde mir überlegen, was für meine Karriere das Beste ist.“ Verständlich . . .

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