Judenhass nimmt in Österreich drastisch zu – zu dieser erschreckenden Bilanz kommt die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG). Demnach wurden im vergangenen Jahr 1147 antisemitische Vorfälle registriert. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg um 59,5 Prozent.
Bisher lag der Negativrekord bei 965 antisemitischen Vorfällen im Jahr 2021. Dieser wurde nun weit übertroffen. Geprägt war 2023 vom Großangriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober. Die Folge: ein explosionsartiger Anstieg von Antisemitismus weltweit.
So gab es in Österreich vor dem 7. Oktober etwa durchschnittlich 1,55 Vorfälle pro Tag. Danach stieg die Zahlt auf 8,31 Vorfälle pro Tag.
Wie auch in den Vorjahren ist zudem von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. „Wir haben es mit einer noch nie da gewesenen Explosion der antisemitischen Vorfälle zu tun“, sagte IKG-Präsident Oskar Deutsch am Mittwoch bei der Präsentation des Jahresberichts der Antisemitismus-Meldestelle.
„Antisemitismus ist kein Kavaliersdelikt“
Im Zusammenhang mit Anti-Israel-Demonstrationen wünscht sich Deutsch eine schnellere Justiz. „Es werden zwar immer wieder Anzeigen gemacht, es wäre aber wichtig, dass die auch zu Verurteilungen führen.“ Man solle „ein, zwei Fälle“ schnell behandeln, „um den Antisemiten zu zeigen, dass Antisemitismus kein Kavaliersdelikt ist“.
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