Containerklassen statt Wiese zum Fußballspielen. Dagegen wurde in der Mittelschule Kagran am Mittwoch lautstark protestiert. Die „Krone“ war vor Ort und hat mit den Betroffenen gesprochen. Vor allem die schlechte Kommunikation ärgert viele.
Die Containerklassen haben für großen Unmut bei Eltern gesorgt. Am Mittwoch fand der erste von mehreren Protesten am Sportplatz der Mittelschule Kagran statt. Denn genau dieser muss den mobilen Klassen weichen. Die „Krone“ war bei der Demo dabei und hat sich umgehört.
Meine Tochter ist letzte Woche aufgebracht heimgekommen und hat mir von den Containerklassen voll von Flüchtlingen erzählt.
Jacqueline Dangl, betroffene Mutter
Bild: Gerhard Bartel
„Meine Tochter ist letzte Woche aufgebracht heimgekommen und hat mir von den Containerklassen voll von Flüchtlingen erzählt“, erzählt Jacqueline Dangl, deren Tochter die zweite Klasse besucht. „Mittlerweile wissen wir, dass es nicht nur Migranten sind, aber die Kommunikation ist einfach völlig schiefgegangen“, kritisiert Direktor Mario Matschl im Gespräch mit der „Krone“. Und weiter: „Wenn man mit uns Schulleitern vorab gesprochen hätte, bin ich überzeugt davon, dass wir eine faire Lösung gefunden hätten und die Kinder gerecht auf alle Schulen in Wien aufgeteilt hätten. So sind wir die einzige Mittelschule.
Direktor befürchtet extremen Lehrermangel im Herbst
Viele Fragen sind weiter offen, die Drängendste: Wo soll man die Lehrer für die zusätzlichen neun bis zwölf Klassen hernehmen? „Uns fehlen jetzt schon vier Kollegen, wie wird das dann im Herbst erst sein?“, beklagt Matschl. Dann würde man wieder versuchen, mit Quereinsteigern die Löcher zu stopfen, aber diesbezüglich hat er in der Vergangenheit nicht nur gute Erfahrungen gemacht. „Ihnen fehlt einfach die pädagogische Ausbildung“, weiß der Schulleiter.
Jetzt schon haben wir Probleme mit den Jugendlichen, auch wegen des Lärms, das wird nur schlimmer, wenn noch welche dazukommen.
Vera Militano, Anrainerin
Auch Anrainer sind zur Demo gekommen. „Ich setze mich für den Erhalt des Sportplatzes ein, auch ich nütze ihn“, sagt Michael Loreen. Und auch Vera Militano wohnt direkt gegenübver vom Sportplatz. Auch sie befürchtet negative Auswirkungen durch die Containerklasse. „Jetzt schon haben wir Probleme mit den Jugendlichen, auch wegen des Lärms, das wird nur schlimmer, wenn noch welche dazukommen“, so die gebürtige Donaustädterin. Zudem wäre das Verkehrskonzept nicht auf so viele Menschen ausgelegt.
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