Wolfgang Peschorn gehört praktisch schon zum Inventar jedes Untersuchungsausschusses: Der Leiter der Finanzprokuratur sagte bereits zu Hypo, Eurofighter, BVT und Ibiza aus. Und am Mittwoch, zum insgesamt 12. Mal, auch im rot-blauen-U-Ausschuss.
Egal um welchen echten oder vermeintlichen Skandal es gerade geht, die Botschaft des obersten Beamten des Landes ist immer dieselbe. „Ich verstehe mich als jemanden, der bestmöglich für Österreich, für die Menschen auf der Straße, arbeitet. Diese Menschen haben keine laute Stimme, aber sie wollen einen ordentlichen Staat.“ Der „Anwalt der Republik“ macht seine Arbeit bereits seit 2006.
Unbestechlich und manchmal überkorrekt. Deshalb erweckte Peschorn nach der Terrornacht in Wien, auch den Eindruck eines gefühlsarmen Beamten; als er bei der Opferhilfe zunächst bremste. Ihm ging es in erster Linie um den rechtmäßigen, sorgsamen Umgang mit Steuergeld. Mit diesem richtete er schließlich einen Entschädigungsfonds ein.
Nur einmal, für die Übergangsregierung unter Kanzlerin Bierlein, wechselte der ausgebildete Klarinettist kurz in die Spitzenpolitik, wo er das Innenministerium nach Herbert Kickl dirigierte. Dessen Polizeipferde schickte er gleich einmal in die Wüste, wie er vor dem U-Ausschuss erklärte, und er stoppte Regierungsinserate, „um Geld zu sparen.“ Dann ging er zurück in die Finanzprokuratur.
Schade eigentlich, dass Staatsdiener wie er mit Parteipolitik offenbar nicht kompatibel sind.
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