"Gefahr für Leben"

Altersheim wegen akuten Keimbefalls geschlossen

Österreich
28.07.2012 14:42
Das Land Kärnten hat die Schließung eines Seniorenheims im Großraum Villach wegen akuter Gefahr für Leben und Gesundheit der Bewohner verfügt. Grund dafür sei das massive Auftreten von Keimen, erklärte Soziallandesrat Christian Ragger. Ragger ordnete eine Generalreinigung an und ließ die Zahlungen des Landes an die Heimbetreiber einstellen.

Über hundert zu betreuende alte Menschen der unterschiedlichsten, auch sehr hohen Pflegestufen sind in dem Heim untergebracht - und das offenbar unter gesundheitsschädlichen Bedingungen.

Bei einem Lokalaugenschein Raggers mit der Fachaufsicht der Sozialabteilung wurde schließlich festgestellt, dass die behördlich vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen in der Einrichtung "überhaupt nicht" erfüllt wurden, hieß es am Samstag. 

Träger ist verplichtet, Kosten zu übernehmen
Das Heim muss nun geschlossen, die Heimbewohner in anderen Einrichtungen untergebracht werden. "Im Raum Villach sind glücklicherweise genügend Ausweichplätze für die Betroffenen vorhanden", erklärte der Landesrat.

Aufgrund der angeordneten Schließung sei nun der Träger dazu verpflichtet, die Bewohner auf eigene Kosten und Gefahr in anderen Einrichtungen adäquat unterzubringen, so Ragger. Das Land will nun alle Angehörigen bzw. Sachwalter der Heimbewohner über die Maßnahme informieren. Für Betroffene und Angehörige wurde eine Hotline eingerichtet.

Betreiber weist Schließung als "überzogen" zurück
Der Betreiber des Seniorenheims wies die Vorwürfe zurück und schloss eine Gesundheitsgefahr durch Keime aus. Die Schließung durch das Land bezeichnete der Träger als "überzogene Reaktion". Er will nun alle rechtlichen Möglichkeiten zur Bekämpfung der Schließung ausschöpfen.

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