Fühlte sich sicher

Serienmörder trat in Frankreich in Quizshow auf

Ausland
14.03.2024 09:13

Während die französische Polizei fieberhaft nach einem Serienmörder und Serienvergewaltiger suchte, hat sich der Täter offenbar so sicher gefühlt, dass er sogar öffentlich in einer Quizshow aufgetreten war. Francois Verove erzählte in der Sendung auch über seine Karriere bei der Polizei. 

Jahrzehntelang trieb Verove im Großraum Paris sein Unwesen – seine Verbrechensserie begann in den 1980er-Jahren. Als Polizist bestens mit der Vorgangsweise der Exekutive vertraut, blieben seine Taten lange ungesühnt. Er dürfte auch nicht das Gefühl gehabt haben, sich verstecken zu müssen: Eine Journalistin, die ein Buch über den Schwerverbrecher schrieb, entdeckte nun einen Fernsehauftritt des Serienkillers vom Mai 2019.

Kollegen suchen nach Killer – der tritt im TV auf
Darin wirkt der Serientäter wie ein ganz normaler Quizgast: ein älterer Herr, nicht sehr auffällig, aber auch nicht unsympathisch. Darin erzählt der damals 57-Jährige auch von seiner Tätigkeit bei der Polizei – während einer Zeit, in der seine Kollegen fieberhaft nach dem noch unbekannten Täter suchen, der mehrere Mädchen und junge Frauen vergewaltigt und einige seiner Opfer im Anschluss auch ermordet hatte.

In diesem Gebäude in Paris wurde eine Elfjährige von Francois Verove vergewaltigt und ermordet. (Bild: AFP )
In diesem Gebäude in Paris wurde eine Elfjährige von Francois Verove vergewaltigt und ermordet.

Die Taten hatten sich zwischen 1980 und 1994 ereignet – Zeugen erinnerten sich nach der Bluttat an der elfjährigen Cécile Bloch, einen Mann mit Pockennarben in dem Wohnhaus gesehen zu haben, der auffällige Narben im Gesicht hatte. Dem Gesuchten wurde daraufhin der Spitzname der „Pockennarbige“ verpasst. Die Polizei tappte lange im Dunkeln. 2021 wurde schließlich ein weiterer Anlauf unternommen, um dem Täter auf die Spur zu kommen.

Hier wird das Fahndungsbild gezeigt, mit dem die Polizei nach dem „Pockennarbigen“ gesucht hatte:

Hunderte Polizisten mussten DNA-Probe abgeben
Die Ermittler hatten schon früh vermutet, dass es sich bei dem Gesuchten um einen aus ihren eigenen Reihen handeln könnte. Auch Verove wurde vorgeladen und sollte wie Hunderte andere Polizisten, die zu der Zeit der Mordserie in Paris tätig waren, eine DNA-Probe abgeben. Der 59-Jährige wusste, dass ihm die Polizei damit nun auf die Schliche kommen würde – und nahm sich in einem gemieteten Apartment schließlich selbst das Leben.

Francois Verove in einer Quizshow. (Bild: Screenshot France 2)
Francois Verove in einer Quizshow.

Nach Heirat habe er aufgehört, zu töten
Seiner Frau hinterließ Verove einen Abschiedsbrief, in der er seine Taten mit seiner „schwierigen Kindheit“ und „plötzliche Impulse“ begründete. Erst nach seiner Heirat und der Geburt seiner Kinder sei jedoch Ruhe in sein Leben eingekehrt – daher habe er „nach 1997 nichts mehr getan“. Anhand einer DNA-Probe wurde schließlich bestätigt, dass es sich bei dem 59-Polizisten um den „Pockennarbigen“ gehandelt hatte.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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