Matchball in Vikersund

Krafts dritte große Kristallkugel zum Greifen nahe

Ski Nordisch
14.03.2024 09:09

Erstmals seit 44 Jahren gingen die ersten vier Plätze an ÖSV-Adler. Stefan Kraft kann schon am Samstag in Vikersund den Weltcup und damit seine dritte große Kristallkugel gewinnen.

Mit einer historischen Machtdemonstration haben die rot-weiß-roten Skispringer eine mehr als geglückte Generalprobe für die WM 2025 in Trondheim gefeiert. Erstmals seit 44 Jahren führten am Mittwoch mit Stefan Kraft, Daniel Tschofenig, Jan Hörl und Daniel Huber vier ÖSV-Adler die Ergebnislisten eines Weltcup-Bewerbs an, mit Michael Hayböck als Sechstem landete noch ein fünfter Österreicher im Spitzenfeld. Ein gutes Omen für die Weltmeisterschaften im nächsten Jahr.

ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl freute sich über die Dominanz seiner Schützlinge und zog ein positives Fazit über das erste Kennenlernen mit der neu gebauten Normal- sowie Großschanze im norwegischen WM-Ort. „Die Schanzen sind sehr cool und ein bissl anders von der Charakteristik als andere. Sie kommen uns ganz gut entgegen, das war sehr positiv“, sagte der Tiroler, betonte aber: „Zur WM ist es noch ein langer Weg. Nächstes Jahr müssen wir wieder extrem viel arbeiten und tüfteln, damit wir dann bei der WM wieder gut dastehen. Das Potenzial ist riesig in der Mannschaft.“

„Das wollte ich schaffen, als ich Trainer geworden bin“
Den Erfolg sah Widhölzl auch als Bestätigung für die Arbeit des ganzen Teams. „Ich stehe zwar da als Cheftrainer und trage meinen Teil dazu bei. Aber das Radl ist noch viel größer. Es ist ein riesiges Team, das seit April reinbuttert und für das ganze System arbeitet“, sagte der 47-Jährige. Auch die Athleten seien nicht ausschließlich auf sich selbst fixiert. „Das macht Spaß. Wir ziehen alle an einem Strang und das wollte ich schaffen, als ich Trainer geworden bin.“ Wenn es einmal nicht so laufe, könne man unangenehme Dinge ansprechen und es bleibe positiv. „Das macht das Team so stark“, sagte der Coach. „Es kann so weitergehen.“

Andreas Widhölzl (Bild: GEPA)
Andreas Widhölzl

Kraft gab im Trondheimer Auslauf indes Einblicke in seine Gefühlswelt, der Kampf um den Gesamtweltcup geht jedenfalls nicht spurlos am 30-jährigen Salzburger vorbei. „Der Sieg war sehr wichtig für meine Ruhe“, verlautete der Weltcup-Dominator, nachdem sein japanischer Verfolger Ryoyu Kobayashi am Dienstag auf der Normalschanze triumphiert hatte und den Rückstand um 55 Punkte verringerte. Deshalb habe er eine unruhige Nacht hinter sich gehabt.

Kraft: „Es ist so dominant in meinem Kopf“
Nun beträgt der Vorsprung auf Kobayashi, am Mittwoch nur 14., bei vier ausstehenden Bewerben komfortable 303 Punkte. „Ich bin froh, dass ich so zurückschlagen konnte. Es ist so dominant in meinem Kopf, das kriegst du schwer raus. Du schaust immer nur, was Kobayashi macht. Er springt immer vorne rein und dann ist das ein bissl zermürbend, aber das war jetzt ein guter Schritt“, sagte Kraft nach seinem zwölften Saisonsieg. Und zum Abschluss steht Krafts Spezialität auf dem Programm, die dritte große Kristallkugel nach 2016/17 und 2019/20 ist zum Greifen nah.

Matchball
Denn der Skiflug-Weltmeister kehrt in den kommenden Tagen auf den „Monsterbakken“ nach Vikersund zurück, wo er 2017 mit 253,5 Metern den noch immer bestehenden Weltrekord aufgestellt hatte. „Ich freue mich richtig und hoffe, dass ich dort stabil fliege“, sagte der Pongauer. Mit einem weiteren Sieg am Wochenende oder zwei vierten Plätzen wäre Kraft das Gelbe Trikot beim Weltcup-Finale in Planica nicht mehr zu nehmen. In der Raw-Air-Wertung – das norwegische Pendant zur Vierschanzentournee geht in Vikersund zu Ende – hat Kraft ebenfalls einen großen Vorsprung von 26 Punkten auf den zweitplatzierten Hörl.

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