Heftige Sager

Rogan tritt zum Judentum über und ätzt gegen Maier

Sport
29.07.2012 12:42
Markus Rogan hat zwei Tage vor seinem ersten Einsatz bei den Olympischen Spielen in London, der 4x200-Meter-Kraulstaffel am Dienstag, mit Enthüllungen und einer Beleidigung von Hermann Maier für Aufsehen gesorgt: Im Rahmen der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" verriet der 30-Jährige, dass er für seine Zukünftige, die US-Amerikanerin Leanne Cobb, dem Judentum beitritt. Zudem stellte er einen Zusammenhang zwischen Maiers Erfolgen und mangelnder Denkfähigkeit her.

"Ich bin ohne Bekenntnis aufgewachsen, aber Religion ist für mich ein interessantes Thema", erklärte Rogan in dem eine Woche zuvor aufgezeichneten Gespräch: "Den Eltern meiner Freundin ist es extrem wichtig, dass wir eine jüdische Hochzeit feiern und einmal einen jüdischen Haushalt führen, also zum Beispiel am Freitag Sabbat feiern, kein Schweinefleisch und keine Krustentiere essen. Ich finde es auch spannend, im Judentum geht es sehr viel um Bildung, um Wissen. Ziel ist es, den Himmel hier auf Erden zu schaffen."

Für die Hochzeit bereitet sich Rogan bereits seit längerer Zeit vor: Er besucht seit einigen Monaten einen Vorbereitungskurs. "Ich habe ein Semester belegt mit 18 vierstündigen Kursen, in denen du den gesamten Leidensweg lernen und verstehen musst. Dann wirst du geprüft, dann bist du offiziell Jude", so Rogan, der im September die Prüfung ablegen wird, um nächstes Jahr nach jüdisch-orthodoxem Ritual heiraten zu können.

"Vor dem Rennen bin ich abstinent"
Zu den kolportierten intensiven sexuellen Begegnungen im olympischen Dorf meinte Rogan: "Ich glaube, du hast nur ein bestimmtes Konto an Disziplin. Dann rennen lauter solche Spinner herum, natürlich finden sich Paare sehr schnell und sehr leicht." Der Schwimmer, der über 200 Meter Lagen am Donnerstag als Medaillenkandidat gilt, versicherte aber: "Ich werde dort mit niemandem außer meiner Freundin schlafen - aber vor dem Rennen bin ich abstinent."

Der meiste Sex passiere, nachdem die Sportler fertig sind. "Vorher ist man so eiskalt fokussiert, nachher komplett entspannt - freizügig sozusagen. Du musst nur durch das Dorf spazieren: Am letzten Tag sind 95 Prozent der Sportler fertig, die kommen dann zum Sonnenaufgang nach Hause. Gehen können da eher wenige, sie krabbeln zu ihren Zimmern und schauen, wen sie da noch finden."

Weniger intelligente Sportler erfolgreicher?
Nicht viele Freunde hat sich Rogan in dem Interview womöglich mit seiner Einschätzung gemacht, wonach man als weniger denkfähiger Sportler mehr erreichen könne. "Ich glaube, es ist ein Riesenvorteil, wenn du weniger denkfähig bist. Es gibt einen guten Grund, warum die richtig guten Sportler nicht viel im Kopf haben, weil da ist der Kopf nicht im Weg", so Rogan.

Im Anschluss stellte der Schwimmstar dann die Frage: "Warum hat der Armin Assinger, der relativ schlau ist, nur vier Rennen gewonnen und der Hermann Maier 50?" Auf die Frage, ob Hermann Maier dies nicht als Beleidigung empfinden könne, antwortete Rogan: "Nein, überhaupt nicht. Er hat genau den richtigen Gehirnschmalz, um sportlich erfolgreich zu sein. Ich glaube, wenn man zu viel hat, dann steht man sich sehr, sehr im Weg."

Rogan nahm in dem Gespräch noch zu weiteren Themen Stellung, im Folgenden einige Auszüge davon:

  • Über seine Finanzen: "Ich habe unglaublich viel Geld verdient, aber ich habe fast alles ausgegeben. Für Flüge um die Welt, für Frauen in jedem Bett, Champagner in allen Preisklassen und für die besten Trainer der Welt." 
  • Über Frauen: "Egal, wie geil, wie reich eine Frau ist: Am Ende musst du mit ihr allein auch interessante Gespräche führen können." 
  • Ob er gereift ist: "Das weiß ich nicht. In Sydney war ich komplett überrollt und bin 27. geworden. Das war eine Lektion, dass man doch mehr können muss. Ich habe in den nächsten vier Jahren unglaublich trainiert - und in Athen verdient zwei Silbermedaillen gewonnen. Da habe ich gedacht, jetzt bin ich wer. Das habe ich gelebt und hab' es mir auch bezahlen lassen. Das Problem war, dass ich mit der Einstellung in Peking gar nichts gewonnen habe. Jetzt bin ich als Sportler eigentlich viel zu alt, um noch eine Medaille zu gewinnen, aber ich glaube, dass ich durch das Training doch noch eine Chance habe." 
  • Was er in Sachen Selbstinszenierung geändert hat: "Das Erste, was ich nicht mache, ist, dass ich über den Stephansplatz spaziere und schaue, wie viele Leute mich erkennen - was passiert, wie berühmt bin ich? Es war eine Obsession mit der eigenen Bekanntheit, die kennt keine Grenzen, es taugt mir eigentlich immer noch."
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(Bild: KMM)



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