Nahe Dieseltanks
Sprengsatz auf AKW Saporischschja abgeworfen
Am Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine ist nach Angaben des dortigen von Russland kontrollierten Managements eine Einrichtung der kritischen Infrastruktur beschossen worden. Verantwortlich für den Beschuss sei die ukrainische Armee. Im Bereich des Zauns, wo sich Dieseltanks befinden, sei ein Sprengsatz abgeworfen worden, teilte die AKW-Leitung mit. Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA seien informiert worden.
Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Beide Kriegsparteien haben einander wiederholt vorgeworfen, das AKW-Gelände zu beschießen. Kurz nach Beginn ihrer Invasion hatten die russischen Truppen das Kraftwerk unter ihre Kontrolle gebracht.
Massive Drohnenangriffe auf die Ukraine
Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf Donnerstag massiv mit Drohnen angegriffen. Etwa drei Dutzend Drohnen seien auf mehrere Gebiete gerichtet gewesen und hätten zivile Infrastruktur getroffen, erklärten die Behörden. Oleh Synehubow, der Gouverneur der im Osten gelegenen Region Charkiw, teilte auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, dass Reparaturen im Gange seien. Es seien „Objekte der Fernsehinfrastruktur“ getroffen worden, erklärte er, nannte aber keine weiteren Einzelheiten.
Shahed-Drohnen aus dem Iran im Einsatz
In der benachbarten Region Sumy im Nordosten teilten die Behörden mit, es sei die Infrastruktur in vier Städten von im Iran hergestellten Shahed-Drohnen angegriffen worden. Das ukrainische Militär erklärte, es habe 22 der insgesamt 36 von Russland über Nacht abgefeuerten Drohnen abgeschossen – fünf davon in Mykolajiw im Süden und in Dnipropetrowsk im Süden. Wo die anderen Drohnen abgefangen wurden oder womöglich einschlugen, bleibt zunächst offen.
Russland teilte unterdessen mit, dass in der russischen Grenzregion Belgorod durch ukrainische Angriffe ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden seien. Bei dem Toten handle es sich um einen Autofahrer, bei den Verletzten um einen Mann und zwei Frauen, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstag auf Telegram mit. Er berichtete auch über Schäden an Gebäuden.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es seien acht ukrainische Raketen im Anflug auf Belgorod von der Luftverteidigung abgeschossen worden. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Ob die Schäden durch herabfallende Trümmerteile verursacht wurden oder ob doch Geschosse durchkamen, war auf ersten Aufnahmen in sozialen Netzwerken nicht zu sehen.
Russland, das selbst vor mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen hat, klagt immer wieder über ukrainischen Beschuss vor allem in der Grenzregion. Opferzahlen und Schäden stehen dabei aber in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der angegriffenen Ukraine.
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