Unter anderem handelt es sich um einen Ritterkelch, eine barocke Stola aus dem berühmten Breuner Ornat, einen Edelsteinring und eine Goldschließe. Im Internet, beim Dorotheum und bei einem Designhändler sind die Gegenstände nun wieder aufgetaucht.
Andreas Schekulin (30), Enkel und Erbe einer 2009 verstorbenen Textil-Restauratorin, hat sie im guten Glauben zum Verkauf angeboten. Helga C. war jahrzehntelang für den Steffl tätig gewesen. Unklar ist, wie Frau C. in den Besitz der wertvollen Objekte kam und ob tatsächlich alle aus dem Stephansdom stammen.
"Wir wollen niemanden beschuldigen"
Diebstahlsanzeige hat die Pfarre keine erstattet. "Wir haben den Verlust schon früher bemerkt, wussten aber nicht, wie und wieso", sagt Faber. "Wir wollen niemanden beschuldigen. Herr Schekulin ist ein ehrenhafter Mann. Seine Großmutter war eine gute Mitarbeiterin."
Trotzdem: Der Dom will den Schatz zurück und hat Zivilklage eingebracht. Die Objekte hält das Gericht unter Verschluss. Faber will nun mit dem Erben über eine Rückgabe verhandeln. "Wir haben als Erstes das Gespräch gesucht, wurden aber abgekanzelt", sagen Schekulin und sein Rechtsvertreter Johannes Bügler. Allerdings war Faber da nicht dabei, nur der Anwalt des Domes.
Schekulin sagt, es gehe auch ihm um Wahrheit: "Meine Oma war keine Diebin." Möglich, dass die Restauratorin statt Geld beschädigte Stücke aus dem Dom als Gegenleitsung für ihre Arbeit behalten durfte.
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