Von der idyllisch gelegenen Ortschaft Gurtis geht es auf die Bazora-Alpe. Während auf dem ersten Streckenabschnitt der Frühling bereits in vollem Gange ist, liegt die Alpe noch im Winterschlaf.
Der Flurname Bazora hat wie so viele Bezeichnungen hierzulande rätoromanische Wurzeln und soll übersetzt so viel wie „obere Wiese“ bedeuten. Damit war ursprünglich das Alpgebiet unterhalb der Gurtisspitze (1778 m) gemeint. Heute bezieht sich der Name Bazora auf eine Rotte (Siedlung mit wenigen Gebäuden in lockerer Anordnung) im Gemeindegebiet von Frastanz sowie auf ein Flurstück, eine Alpe und einen Skilift.
Besiedelung schon im Mittelalter
Das Flurstück und die Alpe werden nachweislich bereits seit dem Mittelalter bewirtschaftet. Gurtis liegt auf circa 900 Metern Seehöhe, gehört zur Gemeinde Nenzing und hat 309 Einwohner. Wann genau das Gebiet besiedelt wurde, ist heute unklar, aber bereits im Frühmittelalter soll dort ein Herrschaftshof gestanden haben. Der Name Gurtis leitet sich von Curtis für „Hofstatt“ ab. Wahrscheinlich ist, dass zu jener Zeit auch ein Nonnenhof, der eventuell zum Kloster Valduna gehörte, vorhanden war. Die kleine Ortschaft liegt in einer nach Westen und Norden geschützten, abfallenden Mulde, umgeben von sanften Hügeln, wodurch ein relativ mildes Kleinklima besteht, was sicherlich schon früh erste Siedler angelockt hat. Nach wie vor ist die landwirtschaftliche Infrastruktur dominierend, ergänzt um maßvollen Fremdenverkehr.
Typ: Frühlingswanderung
Dauer: drei bis dreieinhalb Stunden (je nach Variante)
Ausgangspunkt: Kirche Mariä Heimsuchung in Gurtis
Anforderung: gute Grundkondition
Ausrüstung: Bergschuhe/Trekkingschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk und Snack, dem Wetter angepasste Kleidung, Sonnenschutz, Stöcke bei Bedarf (vereiste Stellen möglich)
öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 532 ab Frastanz Bhf bis Gurtis
Das idyllische Gebiet eignet sich für eine Wanderung zwischen den Jahreszeiten. Nach der Kirche findet sich rechter Hand ein kleiner Schotterparkplatz. Von dort startet die Tour. Entlang der Straße befinden sich gleich die ersten Wegweiser. Es bieten sich verschiedene Routen an. So folgt man beispielsweise dem Pfad Richtung Gurtisspitze, Bazora-Alpe für eine sportliche kleine Tour. Der Pfad führt zunächst durch die Ortschaft und dann durch eine Wiese steil bergan. Schließlich wird ein Güterweg gekreuzt, bevor der Wiesenpfad auf der gegenüberliegenden Seite parallel zum Pultlift (Tellerlift) bergauf weiterverläuft.
Insgesamt gibt es vier Kilometer Piste im kleinen Skigebiet von Gurtis, ein weiterer Kilometer kommt durch den Bazora-Schlepplift hinzu. Die Aufstiegshilfen werden ehrenamtlich von den Mitgliedern des Wintersportvereins Gurtis betrieben, derzeit stehen sie aber still. Es geht immer weiter bergan und schließlich trifft der Wanderpfad auf den Bazora-Rundweg. Je nach Laune kann man nun diesem breiteren Schotterweg folgen, oder man orientiert sich weiterhin an der Beschilderung Richtung Gurtisspitze und wird bald den Anstieg unterhalb des Bazoralifts in Angriff nehmen.
Zu den Hahnenfußgewächsen gehören rund 850 verschiedene Arten. Sie sind weltweit vertreten, hauptsächlich jedoch in den gemäßigten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel. Meistens handelt es sich um krautige Pflanzen, die häufig ausdauernd und nur selten einjährig sind. Sie verfügen über gelbe oder weiße Blüten und sind meist Pollenblumen. Für gelb blühende Hahnenfußgewächse wird oftmals auch der volkstümliche, unspezifische Ausdruck „Butterblume“ verwendet. So unter anderem für den Scharfen Hahnenfuß, den Knolligen Hahnenfuß oder den Kriechenden Hahnenfuß. Jetzt im Frühjahr trifft man vor allem auf die Sumpfdotterblume (ebenfalls aus der Hahnenfußfamilie), deren fünfblättrige gelbe Blüten bereits ab März an feuchten und/oder sumpfigen Plätzen auftauchen. Die Blüten von Hahnenfußgewächsen sind meist wichtige Nahrungsquellen für Bienen und Schmetterlinge. Die Blütezeit erstreckt sich großteils von Mai bis August, kann aber je nach Standort variieren. Alle Hahnenfußarten enthalten den scharfen, Haut und Schleimhäute reizenden Stoff Protoanemonin. Dieser kann auf der Haut Rötungen, Schwellungen oder Blasen hervorrufen und innerlich zu Reizungen des Magen-Darm-Trakts und sogar zu Nierenentzündungen führen.
Platz nehmen auf einer Bank in der Sonne
Hier gibt es noch einzelne vereiste Flächen, es ist also etwas Vorsicht geboten. Bei der Bergstation angekommen, sieht man in einiger Entfernung bereits die Gebäude der Bazora-Alpe auf 1420 Metern Seehöhe. Der letzte Anstieg ist vergleichsweise sanft, es geht über einen breiten, schneebedeckten Wiesenhang bis zum Ziel, wo man auf einer der Holzbänke in der Sonne Platz nehmen und die Ruhe genießen kann. Retour geht es entweder entlang derselben Strecke oder man folgt abschnittsweise dem Rundweg beziehungsweise den Hinweisschildern Richtung Gurtis.
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