Die Ideen von Maria Montessori lösten vor rund hundert Jahren eine pädagogische Revolution aus. Unter anderem entwickelte sie ein innovatives Konzept, das Kindern mit Behinderungen einen verbesserten Zugang zu Bildung ermöglichte. Lesen Sie hier unsere Kino-Kritik zum neuen Biopic über eine pädagogische Revoluzzerin.
Als Reformpädagogin, die für eine „von Liebe getragene Erziehung“ plädiert und ein am Kind orientiertes Lernen praktiziert, macht sich Maria Montessori (Jasmine Trinca) von Rom aus, wo sie gemeinsam mit ihrem Partner ein heilpädagogisches Institut führt, einen Namen in ganz Europa.
So findet auch die Tänzerin Lili d’Alengy (Leïla Bekhti) ihren Weg zu ihr. Die in der Pariser Gesellschaft umtriebige Mätresse hat ein geistig behindertes Kind, von dem niemand weiß.
Dass Maria ebenfalls einen vor der Öffentlichkeit verborgenen Sohn hat, Mario, der bei einfachen Leuten auf dem Land aufwächst, weil ein unehelicher Nachkomme für einen Skandal sorgen würde, sie, Maria, andererseits aber den Kindesvater nicht zu ehelichen gedenkt, macht die Erzieherin für die Nöte der aus Frankreich Angereisten empfänglich.
Entstanden ist ein ambitioniertes Biopic im historischen Kontext, das die Schicksale zweier Frauen mit sehr unterschiedlicher Vita fiktional verquickt, Montessoris Kampf gegen die männlich dominierte Wissenschaftselite thematisiert, aber letztlich in eine kritiklose Idealisierung ihrer Erziehungsmethoden verfällt, ohne Raum für Zwischentöne zu lassen.
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