Kreml opferbereit
Russland verliert im Krieg immer mehr Soldaten
Die russischen Verluste im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Einschätzung der NATO zuletzt weiter erheblich gestiegen. Wie Jens Stoltenberg, der Generalsekretär des Bündnisses, am Donnerstag in Brüssel mitteilte, gehen westliche Geheimdienste davon aus, dass die Zahl der getöteten oder verwundeten russischen Soldaten inzwischen die Marke von 350.000 überschritten hat.
Das Land zahle einen sehr hohen Preis für marginale Geländegewinne, konstatierte Stoltenberg.Ukrainische Angriffe hätten zudem einen erheblichen Teil der russischen Schwarzmeerflotte versenkt oder außer Gefecht gesetzt, ergänzte Stoltenberg. Im Luftkrieg schieße die Ukraine unter anderem wichtige hochwertige Überwachungsflugzeuge Russlands ab.
Wie viele der russischen Opfer nach Einschätzung der NATO Tote sind, sagte Stoltenberg nicht. Ende November vergangenen Jahres war in Bündniskreisen von deutlich mehr als 100.000 die Rede gewesen – damals bei geschätzten Gesamtverlusten in Höhe von mehr als 300.000 russischen Soldaten. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht. Die russische Seite macht keine genauen Angaben zu den Verlusten in den eigenen Reihen.
Kiew den Rücken stärken
Stoltenberg appellierte zugleich an die 32 NATO-Staaten, für die Ukraine mehr militärische Unterstützung zu leisten. „Die Situation bleibt sehr schwierig. Die Ukraine braucht dringend Munition“, mahnte er. Gezielt wandte sich der NATO-Generalsekretär dabei vor allem an die Republikaner des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, die derzeit geplante Hilfen der Regierung von Joe Biden blockieren. Jeder Tag der Verzögerung wirke sich auf die Lage auf dem Schlachtfeld aus, sagte er am Rande eines Treffens mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda im NATO-Hauptquartier.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Zuletzt war die Lage an der Front aber stark angespannt. Denn die ukrainischen Streitkräfte benötigen nach eigenen Angaben dringend weitere Waffen- und Munitionslieferungen, um gegen die Angreifer aus Russland bestehen zu können.
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