Für Menschen mit Autismus ist die Jobsuche meist eine „Mission Impossible“. Doch für das Training von Künstlicher Intelligenz stehen sie hoch im Kurs. Wie sie dank ihrer Handicaps Mautsysteme besser machen und was ein Verein und das Software Competence Center Hagenberg dazu beitragen, lesen Sie hier.
Die Diagnose Autismus ist fast immer gleichbedeutend mit dem Schicksal der Arbeitslosigkeit. „In Österreich gibt es mehr als 80.000 Menschen im Autismusspektrum. Fast 80 Prozent von ihnen haben keinen Job“, sagt Martin Hartl vom Verein Responsible Annotation, der die Inklusion am Arbeitsmarkt vorantreibt.
Bei Jobausschreibungen fragt Hartl nach Kompetenzen wie Detailgenauigkeit, Merkfähigkeit, Monotonieresistenz und Ausdauer – alles Talente, die Menschen mit Autismus mitbringen. Sie sind daher hoch qualifiziert, wenn es um neue Jobs im IT-Bereich geht – als Annotatoren.
Annotation braucht eine hohe Detailgenauigkeit und langwieriges Bearbeiten vieler Daten. Wir haben Mitarbeiter gefunden, die das können.
Martin Hartl, Verein Responsible Annotation
„Gerade im Hinblick auf Genauigkeit und große Datenmengen ist Annotation sehr anspruchsvoll und zeitintensiv“, sagt Lukas Fischer, der beim Software Competence Center Hagenberg Chef des Data-Science-Bereichs ist und auch Gründungsmitglied des Vereins, der bei Kapsch TrafficCom bereits ein Vorzeigeprojekt initiierte.
Trainingsmaterial für Künstliche Intelligenz
Beim Spezialisten für Maut- und Verkehrsleit-Systeme ist nun ein vom Verein zusammengestelltes Team damit beschäftigt, Lernmaterial für die Mautsysteme dieser Welt zu erstellen, weil die Daten zum Trainieren für Künstliche Intelligenz benötigt werden.
Was machen die Annotatoren bei Kapsch? Bilder ansehen, Fahrzeuge erkennen, markieren und mit Infos hinterlegen, damit die Kameras nachher fehlerfrei in jeder Situation erkennen, welches Fahrzeug die Stelle passiert und wie viel Maut dafür einzuheben ist.
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