Todesstrafe möglich

US-Kino-Amokläufer Holmes in 142 Punkten angeklagt

Ausland
30.07.2012 19:08
Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Colorado hat dem mutmaßlichen Kino-Amokläufer bei einer Anhörung am Montag gleich 142 Anklagepunkte zur Last gelegt - darunter Mord, versuchter Mord und Sprengstoffbesitz. Zudem erwägt sie nach eigenen Angaben, die Todesstrafe für James Holmes zu fordern. Eine Entscheidung darüber muss spätestens 60 Tage nach der Anklageerhebung fallen.

Die Todesstrafe wird in Colorado allerdings äußerst selten verhängt. Seit ihrer Wiedereinführung in den 1970er-Jahren wurde in dem Bundesstaat erst ein Straftäter hingerichtet.

Zwölf Tote, 58 Verletzte
Holmes soll kurz nach Mitternacht am 20. Juli bei einer Premierenvorstellung des neuen "Batman"-Films in der Stadt Aurora nahe Denver wahllos ins Publikum geschossen haben. Dabei wurden zwölf Menschen getötet und 58 weitere teils schwer verletzt (das Bild zeigt Angehörige von Opfern vor der Anhörung, bei dem Termin selbst waren keine Kameras zugelassen).

Die Polizei fasste den 24-jährigen Studenten kurz nach der Tat auf dem Parkplatz des Kinos. In seiner Wohnung hatte der Verdächtige selbst gebaute Granaten sowie Treibstoff platziert und mit einem Zündmechanismus versehen. Die Polizei konnte die Sprengfallen jedoch entschärfen.

Motiv immer noch unklar
Bereits vor einer Woche war Holmes erstmals vor Gericht erschienen. Er hatte seine Haare knallrot gefärbt, sagte kein Wort und wirkte geistig abwesend (Bild 2). Der merkwürdige Auftritt führte zu Spekulationen, dass Holmes womöglich unter dem Einfluss von Medikamenten gestanden habe. US-Medien berichteten, der Mann sei in psychiatrischer Behandlung gewesen.

Das Motiv, welches zu dem Amoklauf führte, liegt noch immer im Dunkeln. Zehn Überlebende des Massakers werden nach wie vor im Krankenhaus behandelt, vier von ihnen befinden sich in einem kritischen Zustand. Erst am Sonntag wurde ein weiterer Schicksalschlag für eine Überlebende des Amoklaufs bekannt: Eine schwangere Mutter, die bei der Bluttat bereits ihre sechsjährige Tochter verloren hatte, erlitt eine Fehlgeburt.

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