Eine langjährige, schwere Asthmatikerin lebt seit ihrem konsequenten, täglichen Atemtraining ohne Medikamente und gibt ihr Wissen weiter. Christina Osinger aus Taggenbrunn ist Buteyko-Trainerin. Ein Selbstversuch...
„Atmen steht am Beginn und am Ende des Lebens“, erinnert Christina Osinger, wie lebenswichtig das meist völlig unbemerkt laufende Atmen ist. Wie schwer das Leben mit Atemproblemen ist, musste die Taggenbrunnerin viele Jahre lang erleiden: „Ich hatte schweres Asthma. Mindestens zehnmal am Tag brauchte ich den Spray, Cortison nahm ich auch. Meine Lunge war schwer in Mitleidenschaft gezogen.“
Doch dann hat die Lerntrainerin die Atemtechnik nach Buteyko kennengelernt: „Ich habe sofort gespürt: Das ist das, was ich brauche! Ich habe täglich geübt, teilweise geht das ja nebenbei. Ich brauche keine Medikamente mehr.“
Durch die richtige Atmung kann man die Sauerstoffversorgung des Gehirns verbessern und somit Atemprobleme, Ängste, Ruhelosigkeit, Depressionen und Panikattacken in den Griff bekommen.
Christina Osinger, Buteyko-Atemtrainerin
Dieser Erfolg hat Osinger motiviert, die Ausbildung zur Buteyko-Trainerin zu absolvieren. „Meine älteste Kundin kam mit 79 Jahren, mit COPD und Sauerstoffgerät und konnte von der Atemtechnik profitieren. Andere berichten, ihr Bluthochdruck habe sich normalisiert. Mit Kindern habe ich mit der Atemtechnik gute Erfahrungen für bessere Konzentration gemacht, Sportler sind durch das Mehr an Sauerstoff leistungsfähiger, eine Klientin mit Erschöpfungssyndrom freut sich über enorme Verbesserungen, und diese Atemtechnik entspannt sehr“, berichtet Osinger.
Entwickelt hat die Atemtechnik der in der Ukraine geborene Arzt Konstantin Buteyko (1923-2003), der damit seine Migräne und seinen Bluthochdruck beruhigt hat und dann vielen Asthmatikern helfen konnte.
Die Grundregel seiner Technik: Weniger ist mehr. Geatmet wird ausschließlich durch die Nase, und zwar in ruhigen, kleinen, langsamen Atemzügen.
Auf zum Atmen!
Das muss ich probieren! Atmen kann mein Körper natürlich, sonst würde ich ja nicht mehr leben. Durch mein ganz großes Hobby, das Theaterspielen, habe ich in zahlreichen Sprechtechnikkursen bereits Atemtechniken kennengelernt, durch mein zweitgrößtes Hobby, das Berggehen, kann ich auch unter größerer Anstrengung ganz gut Luft bekommen. Aber Buteyko soll ja auch bei Schlafproblemen, ständig kreisenden Gedanken und Stress gut wirken. Also auf zu Christina Osinger!
Sie will ein paar gesundheitlich Eckpunkte von mir wissen: Nein, kein Asthma, keine Allergien, Ängste – ja, vor Spinnen. Ja, Einschlafschwierigkeiten habe ich jede Nacht, und ein ständiges Gedankenkarussell...
Dann soll ich einfach atmen – sobald man sich darauf konzentriert, ist aber nichts mehr einfach. Lediglich durch die Nase ein- und ausatmen, den Mund immer geschlossen halten liegt mir. Auch das leise Atmen ist für mich natürlich, Schnaufer und Seufzer entkommen mir selten.
Die Atempause zur Kontrolle
Dann kommt die erste Herausforderung: Einatmen, ausatmen – und Atempause. Christina Osinger stoppt mit. 13 Sekunden. Naja. Wer diese Atempause weniger als 20 Sekunden lang halten kann, ist auch öfter müde, atemlos, keucht, hustet, ist erkältet, so Buteyko. Wer diese sogenannte Kontrollpause 40 Sekunden halten kann, ist top drauf, atmet richtig, ist daher auch energiegeladen. Beim Apnoetauchen liegt der Weltrekord bei 24 Minuten und 37 Sekunden! Aber dieses Ziel muss ich ja nicht erreichen. Doch tägliches, kurzes Üben soll die Zahl vergrößern, sagt die Trainerin.
Und der Puls geht runter! Ein bissl bewusst atmen, und schon einige Schläge weniger. Wunderbar!
Und vor allem soll es mir beim Einschlafen helfen, die Gedanken beruhigen und beim Sport für bessere Leistungen sorgen. „Mein Mann Rainer hat die Buteyko-Technik auch gelernt und beim ersten Joggen war er irritiert. Aber er hat es weiter probiert, lediglich mit der Nase zu atmen beim Laufen – und er schwört nun drauf und die Leistungssteigerung“, verrät Christina Osinger.
Informationen zum Buteyko-Atemtraining sowie zu Einzel- und Kleingruppenkursterminen bei Christina Osinger: 0664 / 43 46 371 oder christina@osinger-grafik.at
Also gehe ich mit der Mappe, die sie mir gibt, mit den darin enthaltenen Informationen und Listen für Übungsfortschritte und voll motiviert heim. Der Einführungskurs, der in entspannter Atmosphäre drei Stunden gedauert hat, ist vorbei. Nun liegt es an mir, wie viele Minuten täglich ich übe. Nach einem Monat gibt es ein Update von der Trainerin. Ich muss diesen Bericht nun aber beenden, denn ich will noch meine Atemtechnik verfeinern und einfach ein paar Minuten nichts tun außer atmen...
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