Nach 64 Jahren hat Österreich mit Lisa Schulte wieder eine Weltmeisterin im Rodeln. Die 23-Jährige wurde dafür am Freitag in ihrem Heimatort Mieders ebenso wie die Neustifter Gleirscher-Brüder David (Gold Sprint) und Nico (Silber Einsitzer) geehrt. Die „Krone“ hatte sie davor zu Hause besucht.
Beim Empfang im Heimatort mit den Teamkollegen David und Nico Glerischer ist es jetzt bei Lisa Schulte so richtig angekommen, was ihr da am 28. Jänner in Altenberg gelungen ist. Nach 64 Jahren gewann mit der 23-Jährigen aus Mieders wieder eine Österreicherin Einzel-Gold. „Während der Saison fokussiert man sich immer auf das nächste Rennen“, sagte sie: „Es ist schon ein cooles Gefühl. Ich habe das gar nicht gewusst, dass das schon so lange her war.“
Nicht damit gerechnet
Auch für Lisa war es überraschend: „Ich habe gewusst, wenn ich meine Leistung perfekt abrufen kann, dass eine Medaille drin ist. Aber dass ich auf der Heimbahn von Julia Taubitz wirklich gewinne, damit habe ich nicht gerechnet.“ So wenig, dass auch ihre Familie, die sie oft bei den Rennen anfeuert, gar nicht vor Ort war. „In Altenberg habe ich am wenigsten erwartet, dass ich gewinne“, zuckte Lisa mit den Achseln.
Seit 2015 Österreicherin
Lisa ist gebürtige Deutsche und übersiedelte 2009 mit ihrer Familie nach Tirol. Seit 2015 ist sie Österreicherin. „Mein älterer Bruder Bastian ist ebenfalls gerodelt und bei ihm ging es um die Teilnahme bei den Olympischen Jugendspielen 2016. Da hat er die österreichische Staatsbürgerschaft gebraucht und wir haben es alle gleich in einem Schwung gemacht – dann war es erledigt“, erklärte die Polizeisportlerin.
Wenn man das erste Mal am Start steht, schlägt einem das Herz jedes Jahr aufs Neue wieder höher.
Lisa Schulte
Vom Pferd auf die Rodel
Als sie nach Mieders kam, war sie noch Voltigiererin. Über eine Volksschulfreundin probierte sie das Rodeln aus. „Ich habe davor gar nicht gewusst, dass es den Sport gibt. Wir haben einfach beim Sommer-Training mitgemacht“, erzählte Lisa. Aber als es das erste Mal auf das Eis ging, war es um sie geschehen. „Wenn man das erste Mal am Start steht, schlägt einem das Herz jedes Jahr aufs Neue wieder höher“, sagte sie. Mit den Erfolgen stieg auch die Begeisterung: „Das macht es noch einmal schöner. Aber vor allem der Speed und das Adrenalin gefallen mir.“
Name: Lisa Schulte
Geburtstag: 13. Dezember 2000
Wohnhaft in: Mieders im Stubaital
Hobbys: Motorradfahren, Ski- und Snowboardfahren, Reisen, Backen, Kochen. Beruf: Ausbildung zur Polizistin.
Erfolge: Weltmeisterin Damen Einsitzer in Altenberg 2024, zweimal U23-Vizeweltmeisterin 2021/22 und 2022/23, bisher dreimal am Weltcup-Podest, Nationencup-Gesamtsiegerin 2023, Olympia-Sechste 2022 in Peking, 5. Gesamtweltcup 2024, Team-Juniorenweltmeisterin 2019.
Motorradfahren und Fallschirmspringen
Auch abseits vom Sport steht die Stubaitalerin auf Geschwindigkeit. „Ich fahre sehr gerne Motorrad, das macht richtig Spaß“, schwärmt sie von gemeinsamen Ausfahrten mit ihrem Papa und den Brüdern. Auch das Fallschirmspringen hat es ihr angetan.
Reisen ist ein weiteres Hobby. Aber nach der langen Saison mit den vielen Weltcup-Reisen genießt sie erst einmal die Ruhe. „Zurzeit bin ich froh, dass ich ein bissl daheim sein kann“, sagte sie. In Zukunft möchte die Weltmeisterin zu Hause ausziehen. „Aber es ist gar nicht so leicht, etwas Passendes zu finden“, erklärte Lisa.
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