Künstler haben Pech

Musikkonzerne behalten “Pirate Bay”-Strafe für sich

Web
31.07.2012 12:09
Von der Verurteilung der Gründer der Internettauschbörse "The Pirate Bay" zu einer Millionenstrafe profitieren Künstler und Rechteinhaber nicht, berichtet der Blog "TorrentFreak". Die Musikkonzerne hätten nicht vor, einen Anteil an der Schadensersatzsumme abzugeben.

Im Februar hatte der Oberste Gerichtshof das Urteil gegen Peter Sunde, Fredrik Neij, Gottfrid Svartholm und Carl Lundström wegen Beihilfe zur Verletzung des Urheberrechts bestätigt. Die drei waren 2009 zu mehreren Monaten Haft und Schadensersatz in Millionenhöhe verurteilt worden.

Ein Teil der Summe, 550.000 Euro, sollte an internationale Musikkonzerne gezahlt werden, um Künstler und Rechteinhaber für entgangene Einnahmen zu entschädigen. Doch davon werden sie keinen Cent sehen, berichtet "TorrentFreak". Nicht nur weil die "Pirate Bay"-Gründer in Schweden über kein nennenswertes Vermögen verfügen, sondern auch, weil die Plattenfirmen eventuell eingetriebene Schadensersatzzahlungen gleich an IFPI, den Internationalen Musikverband der Industrie, zur Finanzierung weiterer Anti-Piraterie-Kampagnen weiterleiten wollen. Dies geht aus einem "TorrentFreak" zugespielten internen IFPI-Papier hervor.

Laut des ehemaligen "Pirate Bay"-Sprechers Peter Sunde belegt dies, wer die echten "Diebe" seien. "Sie sagen, dass Leute, die etwas herunterladen, Diebe sind. Aber wenn letztendlich jemand zahlt, in diesem Falle drei Personen, ist dafür bezahlt worden. Wer ist also der Dieb, wenn sie das Geld nicht den Künstlern geben?", sagte Sunde "TorrentFreak".

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