Prozess in Innsbruck

Tiroler (30) bedrohte Taxifahrer mit Kettensäge

Symbolbild

(Bild: thinkstockphotos.de (Symbolbild))

Eine feuchtfröhliche Grillparty vor fast genau einem Jahr im Tiroler Stams endete nun vor Gericht. Ein 30-Jähriger soll dabei eine Kettensäge gezückt und einen Taxifahrer bedroht haben. Der Angeklagte stritt alles ab, wurde aber dennoch verurteilt.

„Waren auch Sie betrunken?“, wollte die Richterin am Freitag am Innsbrucker Landesgericht von einem Zeugen wissen. Die Antwort ließ wohl eindeutige Schlüsse zu, wie feuchtfröhlich es am 1. April 2023 bei einer Grillparty in Stams zugegangen ist. „Ja logisch, Frau Rat“, schmunzelte der „Partytiger“ von damals.

Motor aufheulen lassen, aber „das war nur Show“
Ein 30-Jähriger dürfte bei dem Geburtstagsfest aber vielleicht doch etwas zu tief ins Glas geschaut haben. Er soll nämlich einen Taxifahrer, der zwei Gäste abholen wollte, mit einer Kettensäge bedroht und das Auto leicht beschädigt haben. „Absoluter Schwachsinn“, meinte der Angeklagte. Er habe eine Kettensäge zwar in der Hand gehabt, aber nur, weil er eine Bierbank zersägte. Er habe schließlich Holz für den Griller gebraucht. „Es war mehr Show, aber zur Musik hat er halt etwas herumgeblödelt und den Motor etwas aufheulen lassen“, meinte einer der Zeugen.

(Bild: Christof Birbaumer / Kronenzeitung)

Zu Meinungsverschiedenheiten war es offenbar gekommen, weil der Taxler mit seinem Privat-Pkw und der Ehegattin im Schlepptau daherkam. „Wir haben uns dann entschieden, dass wir da nicht mitfahren“, so die angetrunkenen Partygäste. Warum dann aber die Polizei auf einmal da war, wollen sie nicht verstanden haben.

Angeklagter über Urteil alles andere als erfreut
Die Richterin glaubte den Zeugen aber nur wenig und war überzeugt, dass der derzeit arbeitslose Fliesenleger tatsächlich mit der Kettensäge den Taxler bedroht hatte. „Warum sollte er dies sonst behaupten?“, fragte sich nicht nur der Staatsanwalt. Urteil: 1680 Euro Geldstrafe! Die Begründung wollte sich der erboste Tiroler dann nicht mehr anhören und meldete sofort volle Berufung an.