Schließungen drohen

Gelber Sack könnte die Sammelzentren verdrängen

Oberösterreich
16.03.2024 09:00

Joghurtbecher oder Saftflaschen einfach ins Altstoffsammelzentrum bringen, bevor sie zu Hause zum Platz- oder Geruchsproblem werden. Für viele eine alltägliche Tätigkeit, der schon bald das Aus drohen könnte. Eine Entsorgung von Plastikmüll wäre dann nur mehr über den Gelben Sack möglich.

Seit rund 30 Jahren gibt es die Altstoffsammelzentren in Oberösterreich, jetzt soll der Fortbestand erstmals ernsthaft in Gefahr sein. Denn aktuell laufen die Verhandlungen der kommunalen Abfallwirtschaft mit der ARA (Altstoff Recycling Austria) für das Jahr 2025, und alles sieht nach einem Rückbau der Leistungen aus.

Monopol für Gelben Sack
„Für Konsumenten könnte das bedeuten, dass sie Kunststoffabfälle ab 2025 nicht mehr in den Altstoffsammelzentren (ASZ) entsorgen könnten“, sagt Roland Wohlmuth, Vorsitzender des OÖ. Landesabfallverbandes, „zusätzlich könnten die Abholintervalle für den Gelben Sack auf sechs Wochen ausgedehnt werden“.

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Ein Drittel des Kunststoffmülles wird in den ASZ entsorgt, diese Möglichkeit soll es auch weiter geben.

Roland Wohlmuth, Vorsitzender OÖ. Landesabfallverband

Erreichen der Verwertungsquote fraglich
Für die Verantwortlichen des OÖ. Landesabfallverbandes ist das nicht nur eine Verschlechterung für die Konsumenten, sondern auch kontraproduktiv, was das Erreichen der von der EU bis 2025 vorgegebenen Verwertungsquote aus Kunststoff betrifft. Die soll ab dem kommenden Jahr bei 50 Prozent liegen, momentan werden knappe 25 Prozent erreicht.

Angestellte kämpfen um Arbeitsplätze
Abfälle aus den ASZ erreichen hingegen schon jetzt 80 Prozent Verwertungsquote. Was zum einen daran liegt, dass hier Plastik nach Sorte getrennt gesammelt wird und zum anderen daran, dass Angestellte auf eine korrekte Entsorgung achten. Sie fürchten nun um ihre Arbeitsplätze, denn geringere Abfallmengen könnten zu Personaleinsparungen führen.

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Geringere Abfallmengen könnten Einsparungen von Personal bedeuten, wir kämpfen um unsere Arbeitsplätze.

René Laimer, Betriebsrat LAVU OÖ

Strafen für nicht recyceltes Plastik
Fakt ist, dass Österreich seit 2021 für jedes Kilo nicht recycelten Plastikmüll 80 Cent an die EU zahlen muss – bisher waren das 220 Millionen Euro. „Wir wollen, dass beide Sammelmethoden parallel erhalten bleiben. Im momentanen Vorgehen sehen wir einen Angriff auf die ASZ in Oberösterreich“, so Wohlmuth.

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