Wie findet die Lenzing AG wieder den Weg aus der Krise? Durch ein selbst verordnetes Performanceprogramm sollen die Ausgaben runter, das geht nicht ohne Personalabbau. „Wir wollen in Sachen Kostenexzellenz ,best in class` werden“, sagt Vorstandschef Stephan Sielaff. Was der Faserriese macht, um besser zu werden, lesen Sie hier.
„Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein und wir sind es auch nicht.“ So kommentierte Lenzing-Vorstandschef Stephan Sielaff die Zahlen, die er für das Jahr 2023 vorlegte und die ein Minus von 593 Millionen Euro auswiesen.
Mit 7917 Beschäftigten zum Stichtag 31. Dezember 2023 hat die Lenzing AG im Vorjahr ihre Mitarbeiterzahl annähernd gleich gehalten. 2022 hatte der Fasererzeuger seinen Personalstand mit 7931 angegeben gehabt. Aktuell sind in Österreich 3300 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig: 3000 davon in Lenzing (Oberösterreich), 300 in Heiligenkreuz (Burgenland).
Ob der Fasererzeuger nun das Tal der Tränen hinter sich gelassen hat? „Es ist schwierig zu sagen, ob das der Talboden ist oder nicht“, so Finanzvorstand Nico Reiner, der von einem guten Start ins neue Jahr spricht. „Die Mengenentwicklung in den ersten beiden Monaten war positiv“, so Reiner.
Momentan sind wir sehr darauf fokussiert, die Performance der Lenzing nach vorne zu bekommen, die Effizienz zu steigern und das Ergebnis zu steigern. Wir wollen auf die Markterholung vorbereitet sein und davon dann auch deutlich profitieren.
Nico Reiner, Finanzvorstand der Lenzing AG
Durch das laufende Sparpaket, das die Kosten um mehr als 100 Millionen Euro nach unten schrauben soll, werden in Österreich – und damit in Lenzing und in Heiligenkreuz – etwa 80 Stellen wegfallen, rechnete Sielaff vor. Der Abbau passiere durch Nichtnachbesetzungen, aber auch durch bewusst vollzogene Trennungen.
Mehr Widerstandsfähigkeit
„Wir haben einen Sozialplan“, so der Lenzing-Chef, der die Entschlossenheit bei der Umsetzung der früh gesetzten Maßnahmen hervorhebt: „Wir halten so einerseits Lenzing auf Kurs, erhöhen andererseits die Widerstandsfähigkeit.“
Verlagerung von Verwaltungstätigkeiten nach Tschechien?
Mehr als 1000 Initiativen gehören zum Sparprogramm – das geht von der Senkung des Dampfverbrauchs im neuen Werk in Thailand über die Reduktion von Entwicklungskosten bei Projekten bis hin zu niedrigeren Lagerkosten in China. Auch Verlagerungen von Verwaltungstätigkeiten nach Paskov (Tschechien) stehen am Prüfstand. „Das schauen wir uns gerade an“, so Sielaff.
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