Ein Blick in die Geschäftsberichte von Raiffeisen offenbart den Kahlschlag bei Filialen in Niederösterreich. Bei der jüngsten Schließungswelle in den Bezirken St. Pölten und Lilienfeld rudert der Konzern nun (teilweise) wieder zurück.
Solidarität und Regionalität waren für Friedrich Wilhelm Raiffeisen die Leitlinien für wirtschaftliches Handeln. Doch die von ihm gegründete Bankengruppe unter dem Giebelkreuz-Logo geriet zuletzt ins Kreuzfeuer der Kritik, weil in den Bezirken St. Pölten und Lilienfeld gleich sieben Filialen geschlossen werden sollen.
Schließung verschoben, Self-Service-Standorte
Der Konzern ging nun mit weiteren Details an die Öffentlichkeit: Die Standorte Hohenberg und Kleinzell sollen demnach wie geplant mit 30. Juni zusperren, die Filialen St. Aegyd, Türnitz und Traisen erst nach Fertigstellung des „Kompetenzzentrums“ in Lilienfeld. St. Veit und St. Georgen werden mit 2026 in Selbstbedienungsfilialen umgewandelt, heißt es.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Grundpfeiler dieser „Neuausrichtung“, wie der Sparkurs im PR-Sprech der Bankengruppe genannt wird, sei, dass „jeder Kunden seinen gewohnten Betreuer beibehält“. Das bedeutet im Gegenzug auch, dass alle Mitarbeiter gehalten werden sollen. Wo diese in Zukunft zu finden sind, das müssen die betroffenen Kontoinhaber aber wohl selbst herausfinden.
Generell sind Schließungen von Filialen für die Bankengruppe nichts Neues: Wies der Geschäftsbericht 2014 noch 65 Haupt- und 520 Zweigstellen für Niederösterreich aus, zählt man hier zehn Jahre später nur noch 355 Standorte.
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