Österreichs Handball-Herren haben beim olympischen Qualifikationsturnier von Hannover im Endspiel gegen Deutschland eine 31:34-Niederlage erlitten. Die Österreicher zeigten vor allem in der zweiten Halbzeit noch große Moral. Am Ende war es aber zu wenig, was heute gelungen ist. Damit endet der Traum von Olympia.
Österreichs Handballer haben die historische Olympia-Chance trotz einer starken Abschlussvorstellung beim Qualifikationsturnier verpasst. Am Sonntag mussten sich Mykola Bilyk und Co. in Hannover Gastgeber Deutschland in der entscheidenden Partie mit 31:34 (15:18) geschlagen geben. Die ÖHB-Auswahl verpasste als Dritter von Gruppe 2 einen der Top-2-Plätze und damit das Ticket für Paris. Die Deutschen sicherten sich mit dem Resultat hingegen einen Platz im olympischen Turnier.
Gegen die schwer unter Druck stehenden Hausherren reichte eine solide, teilweise starke Leistung in der mit über 10.000 Zuschauern prall gefüllten ZAG Arena nicht zum nötigen Sieg, der im 56. Duell der erst vierte überhaupt gewesen wäre. Vor allem die Abwehr, beim historischen achten EM-Platz im Jänner ein Prunkstück, konnte diesmal nicht ganz überzeugen. Die Revanche für das 22:22 gegen die Nachbarn während der EM blieb aus.
Defensive als Faktor
Österreich erwischte dank Treffern von Bilyk und Sebastian Frimmel einen optimalen 2:0-Start, sah sich nach einem 3:0-Lauf Deutschlands aber mit 2:3 im Rückstand konfrontiert. Bis zur zehnten Minuten bauten die Gastgeber diesen auf 7:4 aus, Rot-Weiß-Rot arbeitete sich aber wieder auf Minus-1 heran.
Deutschland blieb trotz einiger Fehler und sichtbarer Nervosität meist mit ein, zwei Toren in Front, konnte sich dabei auch auf Goalie Andreas Wolff stützen. Österreichs Abwehr schaffte es hingegen kaum, einen DHB-Angriff ohne Gegentor zu überstehen. In einem hitzigen, schnellen Duell kamen auf beiden Seiten mehrere Zwei-Minuten-Strafen hinzu.
Starke Moral
Österreichs erste Parade in der ersten Hälfte durch Youngster Leon Bergmann beim Stand von 11:13 (23.) kam in einer wichtigen Phase, in der Österreich – mit überschaubarem Erfolg- auf das 7:6-Überzahlspiel setzte. Mit weiteren drei erfolgreichen Aktionen hielt der Fivers-Akteur, der in seinem dritten A-Ländermatch nach rund 20 Minuten EM-Held Constantin Möstl ersetzt hatte, Österreich aber im Spiel. Trotz 18:13-Führung (28.) blieb das Pausen-Minus mit drei Toren erträglich.
Zum Auftakt der zweiten Hälfte überstand Österreich eine Unterzahlphase unbeschädigt, vergab aber leichtfertig die Chance auf Minus-1 heranzukommen und lag trotz folgender Überzahl mit vier Treffern hinten (36.). Nach einer weiteren Parade von Deutschlands Zweiergoalie David Späth und einem durch Sebastian Frimmel verworfenen Siebenmeter schaffte Deutschland mit dem 23:18 (39.) eine kleine Vorentscheidung.
Deutschland bleibt eiskalt
Österreich blieb bemüht, gerade Oldie Janko Bozovic überzeugte mit mehreren Treffern. Ganz fand die ÖHB-Equipe aber nie zu jener Selbstverständlichkeit, die bei der EM mehrere Überraschungen ermöglicht hatte. Drei Paraden des zurückgekehrten Möstl ließen Österreich vor den finalen zwölf Minuten beim Stand von 24:27 aber noch alle Chancen.
Mehrmals gelang es, noch auf Minus-2 (51., 53., 55., 58.) zu verkürzen. Wie schon bei der EM wurde das Nachbarduell im Finish zu einer Nervenschlacht, in der durchaus noch Möglichkeiten vorhanden gewesen wären. Deutschlands Treffer zum 32:29 knapp eine Minute vor Schluss bedeutete aber endgültig das Platzen des Olympia-Traums.
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