Tränen nach Triumph

Traurige Feller-Botschaft an seinen toten Freund

Ski Alpin
17.03.2024 15:18

Manuel Feller dachte auch in der Stunde des größten Triumphs an seine Liebsten. Gleich nach seinem zweiten Platz beim Weltcup-Finale in Saalbach und dem Gewinn der kleinen Kristall-Kugel bedankte sich der Tiroler bei seinem verstorbenen Freund.

Feller bekommt seine erste Kristallkugel überreicht, jubelt mit den 13.600 Fans und sinkt dann doch zu Boden. Der Tiroler schreibt im Zielhang mit dem rechten Zeigefinger „Mathi“ in den Schnee und zeigt dann hinauf in den Himmel. „Ja, es ist sehr emotional für mich“, so der Slalom-König im Interview mit dem ORF. „Ich habe den Namen von einem Freund, der vor eineinhalb Jahren, zwei Tage vor Sölden, leider verstorben ist in den Schnee geschrieben. Er hatte zwar nicht viel mit Skifahren am Hut, aber er hat mich und meine Freunde sehr in unserer Persönlichkeit geprägt. Ich wäre definitiv nicht der Mensch, der ich heute bin, wenn er nicht gewesen wäre. Seine zwei Brüder waren auch da, das sind auch gute Freunde von mir. Ich wollte einfach einen kurzen Moment mit ihm teilen.“

Sein Kumpel habe mit Skifahren nicht viel zu tun gehabt, „er war mehr Skater und Snowboarder“, erklärte Feller. „In der Musik hat er mich sehr geprägt, und er war der Zusammenhalt von unserem ganzen Freundeskreis und hat mich massiv in meiner Persönlichkeit geprägt. Ich wäre definitiv nicht die Person, die ich heute bin, wenn er nicht gewesen wäre.“

Manuel Feller schrieb in der Stunde des Triumpfs den Namens seines toten Freundes in den Saalbach-Schnee. (Bild: GEPA pictures)
Manuel Feller schrieb in der Stunde des Triumpfs den Namens seines toten Freundes in den Saalbach-Schnee.

„Ich bin Tiroler, ich trinke jeden Schnaps“
Gefeiert wird deshalb aber umso mehr. „Ich bin Tiroler, ich trinke jeden Schnaps“, tönt Feller. „Schauen wir mal wie lange ich durchhalte. Denn wenn ich das nicht feier, dann weiß ich nicht. Morgen am Abend muss ich dann fit sein, da hab ich noch einen Fernsehauftritt.“ Bei ServusTV tritt „Manu“ gemeinsam mit Stefan Kraft auf.

(Bild: GEPA pictures)

Unterstützt wird Feller beim Party-Marathon von Familie und Freunden. Unter den 13.600 Fans waren zahlreiche aus der näheren Heimat des Fieberbrunners. Selbst die knapp 80-jährige Oma war gekommen, um dem Enkel beim Stemmen der Kristallkugel live zuzujubeln. Und um ihn nochmals mit langer Haarpracht zu sehen, denn am Abend stand Schneiden auf dem Programm.

(Bild: GEPA pictures)

Vor ihm müsse die Region Saalbach-Hinterglemm jedenfalls „weniger Angst haben als vor meinen Freunden“, sagte Feller und lachte. „Ich hoffe, dass sie noch halbwegs fit sind, wenn ich dann dazustoße. Wenn der Tag so lange ist, man eigentlich wenig zum Essen kommt und dann gleich einmal mit vollem Karacho in so eine Party reinstartet, kann die auch sehr schnell vorbei sein.“

„Für Party ein Leben lang trainiert“
„Es ist einfach wunderbar, speziell vor Heimpublikum“, sagte Feller, der einen großen Dank an all seine Fans richtete, die ihn in diesem Winter und über all die Jahre unterstützt haben. „Es ist das Beste, das man sich vorstellen kann. Unglaublich, was will man mehr. Wenn man ein Drehbuch schreiben würde, dann würde man es wahrscheinlich so schreiben. Dass ich meinen größten Erfolg zu Hause in Österreich ein paar Kilometer Luftlinie von meinem Heimatort feiern kann. Mit so vielen Freunden, die mir wichtig sind, mit Familie und Bekannten.“

Neben den Geburten seiner beiden Kinder sei das „sicher einer der schönsten Momente in einem Leben“ gewesen. Sein vor Kurzem lädierter Zeigefinger machte beim Heben des Objekts der Begierde übrigens keine Probleme mehr. „Für die Party habe ich mein Leben lang trainiert“, sagte der Zweitplatzierte des letzten Slaloms der Saisons.

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