Der Grund für den verspäteten Saisonstart von Eva Pinkelnig in den Weltcup ist nicht nur ein „überreiztes Knie“ gewesen. Die im Training erlittene Verletzung war schlimmer. Dies hat die 35-jährige Vorarlbergerin nach dem Bewerb in Vikersund dem ORF-TV verraten. Aufgrund eines „kleinen Wunders“ habe die 35-Jährige dennoch erfolgreich durchstarten können.
„Das werde ich jetzt mal rauslassen. Wir haben von einem überreizten Knie geredet. Es war so: das vordere Kreuzband war teil-ruptiert und ich hatte einen Knorpelschaden. Dr. Fink war eher der Meinung, dass er mich aufschneidet. Wir haben sehr coole, kreative Wege gefunden, ich habe nach fünfeinhalb Wochen eine MRT gemacht und das Kreuzband war ganz“, erzählte Pinkelnig verschmitzt. „Dann steig ich in die Saison ein, werde in Garmisch Vierte und darf am 1. Jänner gleich einen Weltcupsieg feiern. Einfach unglaublich.“
„Ich war so nervös“
Pinkelnig bedankte sich bei ihren Physios im Olympiazentrum, ihrem Neuroathletik-Coach und auch einem Ernährungsberater. „Es ist ein kleines Wunder passiert, dass es heil war. Dr. Fink war echt cool und hat gefragt, was habt ihr gemacht? Ich war so nervös, als er beim MRT reingezoomed hat und er sagt, es ist ganz.“
Und dann sei ihr noch so eine Saison gelungen. „Ich beende sie als Zweite im Gesamt-Weltcup, habe fünf Weltcupsiege gefeiert und als Dritte der Raw Air. Das bestätigt auch, dass mit Glaube und Vertrauen immer alles möglich ist. Den Nationencup haben wir auch gewonnen, das ist sowieso das Geilste.“
Ein Winter „voller komischer Entscheidungen“
Ganz andere Worte fand Pinkelnig in Richtung Jury und in Bezug auf den Stellenwert der Frauen im Weltcupzirkus. „Man könnte uns einfach noch ein bisserl mehr Speed geben. Man kann ja dann reduzieren, das machen sie ja sonst auch“, sagte sie zur Skiflug-Weltcup-Premiere der Frauen. „Die Jury hat sowieso den ganzen Winter komische Entscheidungen getroffen. Wenn‘s ums Fliegen geht, braucht man einfach die Erfahrung. Du brauchst ein bisserl mehr Speed, dass du einfach in die Flugposition kommst und lernst, das Ganze zu bewältigen, da hat unsere Jury noch Lernpotenzial.“
Der am Samstag ausgefallene Frauen-Bewerb wurde im Gegensatz zu jenem der Männer in Norwegen nicht nachgeholt. Da fühlte sich Pinkelnig „auf gut Deutsch ein bisserl verarscht. Es wäre möglich gewesen, wir sind 17 Mädels. Es wäre sich locker ausgegangen und das ist ein bisserl schade.“
Sie sei vom Kampf gegen solche Ungerechtigkeiten müde. „Es ist sehr viel passiert in den letzten Wochen und Monaten. Wir kriegen immer wieder gesagt, was wir alles nicht können und nicht dürfen. Es sind immer wieder Entscheidungen, die unglaublich schwer nachzuvollziehen sind. Nicht nur, was Skispringen anbelangt, sondern auch das Rundherum.“ Sie nehme den Kampf aber auch für die nächste Generation der Skispringerinnen an, damit diese es einmal leichter habe.
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