Das unter Geldnot leidende US-Elektroauto-Startup Fisker stoppt die Produktion seines Modells Ocean. Die Fertigung beim Auftragshersteller Magna in Graz werde für sechs Wochen unterbrochen, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Zuvor war Fisker fällige Zinsen in Höhe von 8,4 Millionen Dollar auf Wandelanleihen schuldig geblieben. Das Unternehmen erklärte, es habe sich bewusst für den Zahlungsausfall entschieden, um Zeit für Verhandlungen mit den Investoren zu gewinnen.
Genügend Geld für die Zinsen wäre eigentlich verfügbar gewesen. Allerdings sind die Barmittel des Unternehmens bis Freitag auf 120,9 Millionen Dollar geschrumpft – weniger als ein Drittel dessen, was noch Ende vergangenen Jahres verfügbar war.
Frisches Geld sollen nun neue Wandelanleihen im Volumen von bis zu 150 Millionen Dollar in die Kasse bringen, die Fisker mit Abschlag an den polnischen Investmentfonds CVI Investment verkauft hat, wie aus Pflichtunterlagen bei der US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht.
Fisker steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten und bereitet einem Bericht zufolge eine mögliche Insolvenz vor. Derzeit werde mit einem Autobauer über eine Zusammenarbeit verhandelt, hieß es nun. Insidern zufolge handelt es sich dabei um Nissan aus Japan. Zuletzt hatte es geheißen, dass im Laufe des Monats eine Vereinbarung unterzeichnet werden könnte.
Nur ein Viertel der geplanten Produktion
Das Unternehmen, das der dänische Auto-Designer Henrik Fisker gegründet hatte, bekommt seit Längerem zu spüren, dass sich der Vertrieb der Fahrzeuge schwieriger gestaltet als ursprünglich geplant. Dazu kommt die sich abkühlende Nachfrage nach Elektroautos insgesamt. Ursprünglich war geplant in Graz 40.000 Fahrzeuge im Jahr zu produzieren, im Vorjahr waren es aber lediglich 10.000.
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