Wieder VAR-Desaster

Erschreckend! Die Spieler gehören ja geschützt

Anpfiff – eine Kolumne von Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Rene Eisner.

(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

In der letzten Bundesliga-Runde gab‘s wieder allerhand zu diskutieren. Ein klarer Fall für „Steirerkrone“-Schiedsrichter-Experte Rene Eisner, der sich die Partie von Salzburg gegen Hartberg (5:1) genauer ansah. Und zum Urteil kam: „Erschreckend, wie häufig man derzeit danebenliegt...“

Man muss es in aller Deutlichkeit ansprechen: Es ist erschreckend, wie sich derzeit Vorfälle, die mit dem VAR zusammenhängen, in der Bundesliga häufen. Zuletzt hat es wieder Hartberg getroffen. Aus meiner Sicht hätte der Videoschiedsrichter beim Ausschluss gegen Verteidiger Bowat im Duell mit Salzburgs Fernando nicht eingreifen dürfen. Hier sprechen zu viele Parameter dagegen: Fernando war nicht in Ballbesitz, beide Spieler haben gerangelt, man konnte nicht von einer offensichtlichen Torchance sprechen. In der ersten Reaktion hat Referee Harald Lechner Gelb gezeigt – der VAR hätte nicht overrulen dürfen!

Dazu hätte Fernando gar nicht mehr am Feld stehen dürfen! Gegen Hartbergs Heil will der Stürmer in einer Aktion in der Anfangsphase zwar schießen, sein Fuß bleibt aber gestreckt, er sieht den Gegner, zieht nicht zurück – und trifft ihn! Das Trefferbild zeigt eine klare Gefährdung des Spielers Heil! In einem Interview sprach Schiedsrichter-Boss Viktor Kassai darüber, die Gesundheit der Spieler sei zu schützen. Was ist dann bitte hier passiert?

Schiedsrichter-Chef Viktor Kassai

(Bild: GEPA pictures)

Es braucht Spezialisten
Wie man dem Problem Herr werden könnte? Indem man Gruppen bildet und nur noch gewisse Leute als VAR einteilt – und diese dann speziell schult! So funktioniert das auch in anderen Ländern. Zu meiner Zeit bist du als Schiedsrichter, wenn du einen schlechten Tag gehabt hast und dann auch entsprechend benotet wurdest, einmal zwei oder drei Wochen gestanden. Aktuell bist du an einem Tag Referee und zwei Tage später wieder als VAR eingeteilt. Auch wenn du am Feld Fehler gemacht hast! Da nimmt man die Verunsicherung gleich ins Kammerl mit.