Der stotternde Konjunkturmotor sorgt dafür, dass sich Unternehmen wieder rascher von Mitarbeitern trennen und sich aus der wachsenden Zahl an Jobsuchenden umschauen. Und genau da holt Bewerber nun die Vergangenheit ein: Oftmalige Wechsel des Arbeitgebers rächen sich nun.
Unsicherheit, Auftragsrückgänge, Rezession – der stotternde Konjunkturmotor zwingt auch heimische Unternehmen, den Gürtel enger zu schnallen. „Das Thema Mitarbeiter finden ist bis zu einem gewissen Grad ausgetauscht worden gegen das Thema Mitarbeiter zu binden“, sagte AMS-Oberösterreich-Geschäftsführerin Iris Schmidt zuletzt.
Doch auch der Trend zur Trennung ist spürbar. „Jetzt schauen die Unternehmen wieder sehr genau hin“, bestätigt Bettina Kern, die bei ihrem Unternehmen „Kern engineering careers“ Techniker und IT-Spezialisten vermittelt.
38.836 Personen waren in Oberösterreich im Februar 2024 beim Arbeitsmarktservice arbeitslos gemeldet, weitere 10.906 Menschen waren in Schulungen. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 5,4 Prozent, im Februar 2023 hatte sie 4,7 Prozent betragen.
Die Personalberatungsexpertin spricht von einer „Bereinigung“ nach einer Ausnahmephase: „Wir hatten eine Zeit, in der jeder genommen wurde – wer zwei Hände und zwei Füße hatte, ist eingestellt worden. Jetzt werden viele Jobs abgebaut, das betrifft unterschiedlichste Branchen.“
„Man bekommt wieder Bewerbungen“
Dass das Angebot am Arbeitsmarkt wieder größer wurde, sorgt dafür, dass man nicht mehr jeden Beschäftigten um jeden Preis hält, meint Kern: „Wenn’s nicht passt oder die Leistung nicht stimmt, dann wird das schneller angesprochen. Diesen Luxus hat man nun, weil man auch wieder Bewerbungen bekommt.“
Und auch bei dieser Auswahl ist man nun wieder selektiver: „Durchschnittliche Kandidaten, die noch weniger Erfahrung haben und viele Wechsel drin haben, kriegen jetzt die Rechnung präsentiert. Dieses Hop-On, Hop-Off holt einen irgendwann ein, denn man sieht sich immer zweimal.“
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