Forscher warnen

Intervallfasten soll Sterberisiko deutlich erhöhen

Wissenschaft
19.03.2024 08:52

Eine neue Studie enthüllt bedenkliche Nebenwirkungen, die mit Intervallfasten einhergehen sollen: Laut Forschern an der Shanghai Jiao Tong University School of Medicine erhöht diese Diät das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, um 91 Prozent.

Intervallfasten, auch Kurzzeitfasten oder intermittierendes Fasten genannt, gilt als gesunde Form, Gewicht zu verlieren oder zu halten. Dafür werden bestimmte Pausen zwischen Mahlzeiten eingelegt. Bei manchen Arten wird sogar einen ganzen Tag lang auf Nahrungsaufnahme verzichtet. Neben dem Effekt auf die Figur soll diese Art des Fastens auch Diabetes vorbeugen, die Erneuerung und Wiederverwertung beschädigter Zellen fördern und Zucker- und Fettstoffwechsel verbessern. Deshalb gewann diese Diät in den vergangenen Jahren an Beliebtheit.

16:8-Methode im Fokus der Studie
Doch eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass es auch gefährliche Aspekte an dieser Ernährungsform gibt. Denn die Wissenschaftler aus Shanghai stellten fest, dass die so Fastenden ein erheblich höheres Risiko hatten, an Herzerkrankungen zu sterben. Konkret wurde von den Forschenden die 16:8-Methode untersucht, bei der acht Stunden am Tag gegessen werden darf und 16 Stunden darauf verzichtet wird. Die Probanden wiesen ein 91 Prozent höheres Risiko auf, an Herzerkrankungen zu sterben, als Menschen, die dem traditionellen Ernährungsmuster folgend zwölf bis 16 Stunden lang aßen.

Mit Intervallfasten sollman auf lästiges Kalorienzählen verzichten können. (Bild: zdjecie wykonane przez Kamila Zajaczkowskiego/stock.adobe.com)
Mit Intervallfasten sollman auf lästiges Kalorienzählen verzichten können.

Dieses Risiko bestand auch bei Menschen, die bereits an einer chronischen Krankheit oder Krebs litten. Menschen mit bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung, die Intervallfasten betrieben, hatten demnach ein um 66 Prozent höheres Risiko, an einer Herzerkrankung oder einem Schlaganfall zu sterben – verglichen mit Krebskranken, die mindestens 16 Stunden am Tag Nahrung zu sich nahmen.

Studienautor: „Scheint wichtiger zu sein, was man isst“
Der Hauptautor der Studie, Victor Wenze Zhong, riet daher Menschen mit bestehenden Herzerkrankungen oder Krebs, „äußerst vorsichtig“ bei der Anwendung von Intervallfasten zu sein. „Basierend auf den bisherigen Erkenntnissen scheint es wichtiger zu sein, sich auf das zu konzentrieren, was Menschen essen, als sich auf den Zeitpunkt zu konzentrieren, zu dem sie essen“, erklärte der Wissenschaftler gegenüber „Washington Post“. 

Vom Ergebnis der Untersuchung seien die Forschenden selbst überrascht gewesen. „Wir hatten erwartet, dass die langfristige Einführung einer auf acht Stunden begrenzten Nahrungsaufnahme mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Todesfälle und sogar allgemeinen Todesfällen einhergehen würde“, so Zhong. Warum sich das Sterberisiko bei intermittierenden Fasten erhöhte, darauf lieferte die Studie keine Hinweise. Auffallend war jedoch, dass die Intervallfastenden weniger Muskelmasse aufwiesen als die Kontrollgruppe

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