Österreichs Fußball-Teamchef Ralf Rangnick setzt alle Hebel in Bewegung, um seine wichtigsten Kräfte bei der EM im Sommer in Deutschland fit zu haben. Zuletzt war der Teamchef in Mailand, um Marko Arnautovic zu besuchen. Anschließend zeigte sich der Trainer optimistisch. Bei David Alaba sehen die Vorzeichen anders aus, wie ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel erklärt.
Während es bei David Alaba ein schwer zu gewinnender Wettlauf gegen die Zeit wird, stehen die Chancen auf eine Turnierteilnahme von Marko Arnautovic trotz dessen jüngster Muskelverletzung im Oberschenkel gut. Damit das so bleibt, stattete Rangnick dessen Club Inter Mailand vor der aktuellen Länderspiel-Pause einen Besuch ab.
Rangnick befand sich am Samstag mit Reha-Coach Martin Hämmerle und ÖFB-Ernährungsexperte Martin Rinderer in Mailand. „Einfach um mit allen Beteiligten so gut wie möglich zu versuchen, dass er sowohl Inter als auch uns nicht aufgrund von muskulären Problemen ausfällt“, schilderte Sportdirektor Peter Schöttel im ÖFB-Teamcamp in Marbella.
Inter an Austausch interessiert
Arnautovic wird im April 35, erinnerte Schöttel. „Es ist schon wichtig, dass man die richtigen Sachen macht, die richtigen Sachen isst, die richtigen Sachen trainiert. Aber da sind eh alle dahinter“, meinte der Sportchef. Auch Inter sei aufgrund der Verletzungshistorie an einem Austausch mit dem ÖFB interessiert.
Österreichs Rekordnationalspieler war in dieser Saison bereits einmal sechs Wochen wegen einer Verletzung der hinteren Oberschenkelmuskulatur ausgefallen. Eine solche hat er sich vor einer Woche wieder zugezogen und verpasst daher die ersten beiden Länderspiele des Jahres am Samstag in Bratislava gegen die Slowakei sowie am folgenden Dienstag in Wien gegen die Türkei. Auch in seiner ersten Saison in Bologna (2021/22) quälten Arnautovic immer wieder Muskelverletzungen.
Für Alaba waren die ersten beiden EM-Tests nach seinem im Dezember erlittenen Kreuzbandriss kein Thema. Der ÖFB-Kapitän absolviert derzeit seine Reha in Madrid. „Was ich höre, ist, dass alles gut verläuft“, sagte Schöttel. „Wir werden aber nicht vor Mai mehr wissen, nehme ich an.“ Die unmittelbare EM-Vorbereitung startet das ÖFB-Team am 29. Mai in Windischgarsten. Seinen endgültigen Turnierkader muss Rangnick am 7. Juni benennen, das erste EM-Spiel folgt am 17. Juni gegen Frankreich.
Schöttel stören Rapid-Schmähgesänge
Wie viele Rapid-Spieler im EM-Aufgebot aufscheinen werden, ist offen. Rangnick verzichtete nicht zuletzt wegen deren Schmähgesänge nach dem Wiener Derby Ende Februar im ersten Lehrgang des Jahres auf Marco Grüll und Guido Burgstaller sowie Torhüter Niklas Hedl. Mit Leopold Querfeld, Matthias Seidl und Debütant Christoph Lang lud der Teamchef aber immer noch drei Rapidler nach Spanien ein. So viele Nationalspieler stellt sonst aktuell nur RB Leipzig.
Umso mehr störten Schöttel die Schmähgesänge einiger Rapid-Fans gegen Rangnick am Freitag beim Liga-Heimspiel der Grün-Weißen gegen den LASK (0:0). „Das ist nicht schön, das sollte man nicht machen“, sagte der Wiener, der als Verteidiger einst 527 Pflichtspiele für Rapid bestritten hat. Seine 436 Liga-Einsätze sind immer noch Clubrekord.
„Innerhalb Österreichs hat Rapid die meisten Einberufungen“, betonte Schöttel. Auch in den Nachwuchs-Nationalteams seien die Hütteldorfer gemeinsam mit Red Bull Salzburg am stärksten vertreten. Der Grund? Rapid habe unter Akademieleiter Willi Schuldes ein Konzept verfolgt, das „ein bisschen anders“ sei, meinte Schöttel. „Viele Clubs haben Salzburg kopiert, auch im Nachwuchs.“ Rapid dagegen habe immer sehr auf die spielerische Linie geschaut – auch in den Nachwuchsteams.
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