Bangen um Geiseln
Kommt Feuerpause? US-Minister reist nach Nahost
In den Bemühungen um eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der militanten Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen und mehr humanitäre Hilfe reist US-Außenminister Antony Blinken diese Woche in die Region. Darüber hinaus hat die israelische Armee nach eigenen Angaben bei dem Einsatz im Shifa-Krankenhaus in Gaza mehr als 40 Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas getötet und mehr als 200 Terrorverdächtige festgenommen.
US-Minister Blinken werde am Mittwoch Gespräche in Jeddah mit Vertretern Saudi-Arabiens führen, ehe er am Donnerstag nach Kairo reisen werde, verkündete US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Dienstag. Auch in Kairo sind Gespräche mit Regierungsvertretern geplant.
Außenminister Blinken werde über ein „Abkommen über eine sofortige Feuerpause“ verhandeln, die „die Freilassung aller verbleibenden Geiseln sicherstellt“ – und über „verstärkte internationale Bemühungen“ für mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen.
Es soll seinem Sprecher Miller zufolge aber auch um die „Planung der Zeit nach dem Konflikt“ gehen, „einschließlich der Sicherstellung, dass die Hamas nicht mehr regieren oder die Angriffe vom 7. Oktober wiederholen kann“. Zudem solle es unter anderem um einen „politischen Weg für das palästinensische Volk mit Sicherheitsgarantien für Israel und eine Architektur für dauerhaften Frieden und Sicherheit in der Region“ gehen.
Die USA und Ägypten sind neben Katar wichtige Vermittlerländer im Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Verhandlungen über eine Feuerpause und Geiselfreilassungen laufen seit Wochen. Auf dem Tisch liegt derzeit offenbar ein Vorschlag für eine sechswöchige Feuerpause und zu einem Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge.
Israel tötete mehr als 40 Hamas-Kämpfer
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei dem Einsatz im Shifa-Krankenhaus in Gaza mehr als 40 Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas getötet und mehr als 200 Terrorverdächtige festgenommen. Diese Zahlen gab der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, Montagabend bekannt. Mehr als 20 Terroristen seien bei dem nächtlichen Einsatz im Krankenhausbereich getötet worden, darunter Faiq al-Mabhouh, Leiter einer Abteilung für innere Sicherheit der Hamas.
Weitere mehr als 20 Hamas-Kämpfer seien in der Umgebung der Klinik in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets eliminiert worden, sagte Hagari. Die Angaben des israelischen Militärs konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.
Von der Hamas gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für den Tod von Al-Mabhouh. Die Terrororganisation kämpfe weiterhin systematisch von Krankenhäusern und zivilen Einrichtungen aus und nutze Zivilisten und Patienten als menschliche Schutzschilde, sagte der israelische Armeesprecher weiter. Sie habe versucht, ihre Basis in dem Shifa-Krankenhaus, dem größten in Gaza, wieder aufzubauen und es als Zufluchtsort für fliehende Terroristen zu nutzen. „Wir werden dies nicht zulassen und werden überall dort zuschlagen, wo die Hamas versucht, ihre Kontrolle wiederzuerlangen“, so der Armeesprecher.
Zum Hintergrund
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mehr als 31.700 Menschen getötet.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.