Zoff um eine Betriebsratswahl im ORF. In einem der „Krone“ vorliegenden Schreiben erheben Mitarbeiter schwere Vorwürfe wegen Videoüberwachung in den Wahlkabinen. Sie wollen sich mit dem Schreiben an das Arbeits- und Sozialgericht wenden.
In der ORF-Generaldirektion gibt es mit dem Journalisten Alexander Schrems einen neuen Betriebsratschef. Er löst in dieser Funktion Konrad Mitschka ab. Die Betriebsratswahl vom 19. und 20. Februar steht allerdings im Schatten schwerer Vorwürfe.
Einem anonymen Schreiben von ORF-Mitarbeitern zufolge, das der „Krone“ vorliegt, soll der Raum (das Atrium), in dem die Wahl abgehalten wurde, mit Überwachungskameras ausgestattet gewesen sein. „Über beiden Wahlzellen waren Kameras fixiert, die eine unbeobachtete und angstfreie Stimmabgabe nicht zuließen“, heißt es unter anderem in dem Schreiben.
Arbeits- und Sozialgericht
Weiter behaupten die verärgerten Mitarbeiter, dass ein verspiegeltes Fenster Einsicht in beide Wahlkabinen ermöglichte. Man spüre im ORF insgesamt ein zunehmend „repressives Klima“ gegenüber Journalisten, so einer der Mitarbeiter zur „Krone“. Der Plan ist nun, sich mit dem Schreiben an das Arbeits- und Sozialgericht zu wenden.
ORF dementiert
Der ORF weist die „absurden“ Vorwürfe entschieden zurück. „Das Atrium Hugo Portisch im ORF-Zentrum ist ein Veranstaltungsraum und als solcher natürlich mit Kameras für Übertragungen von Events oder Präsentationen ausgestattet. Während der Betriebsratswahl der Generaldirektion waren diese Kameras selbstverständlich nicht aktiviert, noch war der Regieplatz besetzt. Außerdem war die Wahlkabine außerhalb des Schwenkbereichs der Kamera positioniert“, heißt es weiter in der schriftlichen Stellungnahme.
Der Betriebsrat hat traditionell im ORF eine mächtige Position. Unter anderem will er die Offenlegung der Gehälter verhindern.
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