Dass die Österreicher aufs Geld schauen müssen, sorgt bei Hofer für ein Umsatzplus. Boss Horst Leitner: „Wir haben es in den vergangenen Monaten deutlich gemerkt: Die Teuerung hat das Kaufverhalten beeinflusst, die Menschen greifen vermehrt zu günstigeren Produkten.“
Der „Krone“ hat der Hofer-Chef verraten, wie die Umsätze zuletzt gestiegen sind: Im Vorjahr kletterten sie von 4,6 auf das Rekordhoch von 4,9 Milliarden Euro – ein Plus von über 6,5 Prozent. Erstmals kratzt Hofer damit an der Fünf-Milliarden-Euro-Marke. Leitner: „Die Leute zieht es zum Diskonter.“ Seit 2019 legten die Einnahmen (damals 4,3 Milliarden Euro) sogar um satte 14 Prozent zu. Nun erläutert der Handelsprofi, wie die Kette weiter wachsen will und wie man die Preise wieder senkt.
Zahl der Filialen wurde seit 2019 von 500 auf rund 540 erhöht
Ein Grund für die Expansion war freilich auch die Erhöhung der Filialzahl. Leitner: „In den letzten Jahren haben wir unser Filialnetz nicht nur erweitert, sondern auch modernisiert. Waren es Anfang 2019 noch rund 500 Filialen, so sind wir mittlerweile mit rund 540 Standorten in Österreich vertreten.“ Beim Marktanteil im hart umkämpften Lebensmittelhandel liegt Hofer, eine Tochter des deutschen Aldi-Süd-Konzerns, österreichweit bei rund 20 Prozent.
Die Einnahmen jetzt noch weiter zu erhöhen, ist durchaus eine Herausforderung. Denn mit der aktuellen Ladendichte habe Hofer „eine sehr gute Abdeckung. Im Durchschnitt kann jede Österreicherin und jeder Österreicher eine Hofer-Filiale in weniger als 15 Minuten erreichen.“ Um noch mehr Kunden in die Geschäfte zu locken, hat der Manager nun mehrere Initiativen gestartet:
Zum Thema Preise betont Leitner, dass Hofer eine Dauertiefpreis-Strategie fährt, auch wenn es immer wieder Aktionen gibt – dieses Wochenende beispielsweise Erdbeeren, die pro Packung 2,49 Euro kosten (minus 28 Prozent), Milka-Osterhasen um 1,59 Euro (minus 30 Prozent) oder eine Käseplatte um 1,24 Euro (minus 50 Prozent). Leitner: „Mit diesen Aktionen wollen wir einen zusätzlichen Preisvorteil bieten.“
Preissteigerungen werden so lange wie möglich abgefedert
Beim Stammsortiment musste man die Preise aufgrund der gestiegenen Kosten freilich, wie der gesamte Lebensmittelhandel, anheben, aber: „Zuerst versuchen wir etwaige Preissteigerungen, so gut und so lange es uns möglich ist, selber abzufedern.“ Leitner verspricht: „Sobald sich die Situation am Markt entspannt, geben wir Preisvorteile umgehend an unsere Kunden weiter. So kam es auch, dass wir zuletzt bei mehr als tausend Produkten die Preise gesenkt haben.“ Insgesamt umfasst das Sortiment über 3000 Artikel.
Die Kette sucht neue Mitarbeiter und vergibt insgesamt 180 Lehrstellen
Ein Thema, mit dem sich auch Hofer beschäftigt, ist der Personalbedarf. Das Unternehmen sei laufend auf der Suche nach motivierten Bewerbern, vor allem für die Bereiche Verkauf und Logistik. „Neben dem Kerngeschäft wachsen wir vor allem in den Bereichen Supply-Chain-Management und in der IT im Hofer Headquarter in Oberösterreich. Rund 80 offene Stellen wollen wir hierbei besetzen“, so der Hofer-Chef.
Von den derzeit mehr als 12.000 Mitarbeitern sind rund 77 Prozent Frauen, auch die Teilzeitquote ist hoch. Gefragt sind zudem wieder Lehrlinge. Leitner: „Zum Lehrstart im September 2024 ist es unser Ziel, in unseren Filialen, der hauseigenen Schokoladenfabrik und im Headquarter in Sattledt insgesamt 180 Lehrstellen zu besetzen!“
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