Ist das geliebte Haustier einmal ernsthaft krank, wird oft alles Mögliche versucht, um dem Liebling eine rasche Genesung zu ermöglichen. Eine neue Studie belegt nun, dass sich der Großteil der Tierhalter sogar dieselben Behandlungsoptionen für ihre Vierbeiner wünscht, die beim Menschen eingesetzt werden.
Hat Miau oder Wau „ein Au“, gönnt ihnen die Mehrheit der Besitzer modernste medizinische Diagnosen und Therapien, die zunächst nur für Menschen üblich waren, berichtet die Wiener Tierärztin Svenja Springer.
Je stärker die emotionale Bindung zum vierbeinigen Liebling ist, umso eher würden sie ihm im Krankheitsfall etwa Bluttransfusionen, Chemotherapien und Magnetresonanztomografie-Untersuchungen zukommen lassen, schrieb sie mit Kollegen im Fachjournal „Plos One“.
Bei einer Befragung von 225 Menschen mit Hunden, 391 mit Katzen und 184 mit beiden Tierarten in Österreich bejahten knapp zwei Drittel, dass „mein Haustier Zugang zu denselben Behandlungsoptionen haben sollte, die für menschliche Patienten verfügbar sind“.
Modernste Methoden
Eine Mehrheit war auch bei den Diagnosemöglichkeiten für eine Gleichbehandlung von Menschen und seinen vierbeinigen Gefährten. Siebzig Prozent der Haustiereigner erwarten sich, dass ihr Tierarzt ihnen die fortschrittlichste Therapie, die für ihren Liebling vorhanden ist, auch anbietet.
Ein knappes Viertel der Befragten meint hingegen, dass Tiere nicht wie Menschen behandelt werden sollten und die moderne Medizin auf Zweibeiner beschränkt bleiben sollte. Ein Drittel stimmte wiederum der Aussage zu: „Die fortschrittliche Versorgung in der modernen Veterinärmedizin ist zu weit gegangen und mutet den Tieren zu viel zu.“
Starke Tierliebe
Die Forscherin wollte auch wissen, wie innig die Beziehung der Menschen zu ihren Vierbeinern ist, und fragte sie nach einem standardisierten Test (Lexington Beziehungsskala zu Haustieren) etwa, ob sie glauben, dass das Haustier ihr bester Freund ist, als Familienmitglied zählt oder so viel Respekt wie ein menschliches Wesen verdient. Umso mehr Punkte die Befragten hier erzielten, umso eher gestanden sie ihrem Liebling allerneueste „Menschenmedizin“ zu.
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