„Krone“-Kommentar

Handeln, nicht nur reden!

Andrea Thomas berichtet für die Kronen Zeitung über die Themen Urlaub und Reise.

(Bild: Krone KREATIV, emperorcosar - stock.adobe.com)

Die Reiselust steigt weiter, ist eine Erkenntnis, die letztens bei der Wiener Ferienmesse wieder verkündet wurde. Badeurlaub ist nach wie vor die beliebteste Reiseart, aber auch das Interesse an Städtereisen als zweitbeliebteste Reiseform spiegelt sich in den Zahlen wider. Bei TUI ist New York der Spitzenreiter, gefolgt von Hamburg und London.

Warum aber in die Ferne schweifen? New York ist cool, ich mag auch Hamburg und London, aber es gibt durchaus lohnende Alternativen, die leichter und bequemer zu erreichen sind, etwa Graz, das Sie am Sonntag auf diesen Seiten finden und wo Sasa Schwarzjirg auf Spurensuche für die REISEZEIT-TV (ORF 2, Sonntag 17.30 Uhr) ging.

Graz ist natürlich nicht unbedingt mit den Metropolen dieser Welt vergleichbar, verfügt aber mit der historischen Altstadt und Schloss Eggenberg über UNESCO-Weltkulturerbestätten, trägt den Titel Genusshauptstadt und ist zudem sehr gut mit der Bahn erreichbar. Das leitet zu dem Thema „Tourismus und Mobilität“, welches die CEOs FOR FUTURE dieser Tage gemeinsam mit der Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler diskutierten. Ohne Anreise kein Urlaub, aber Urlaub ist uns wichtig, Tourismus ist auch für die Volkswirtschaft bei uns und in ganz Europa wesentlich, ist verbindend und friedensstiftend.

Moderatorin Sasa Schwarzjirg beim Uhrturm am Grazer Schlossberg

(Bild: TV Friends)

„Urlaub beginnt nicht, wenn man ankommt, sondern wenn man anreist.“ – Diese Aussage stammt vom mitdiskutierenden Christian Baumgartner, der Landschaftsökologe, Gründer von response & ability und Professor für Nachhaltigen Tourismus an der Fachhochschule in Graubünden ist, und zeigt, wie Mobilität im Wandel betrachtet werden soll. Wir müssen uns alle gemeinsam überlegen, was wir besser machen können. Belohnung steht im Vordergrund, nicht Bestrafung. Unter dem Motto „Freifahrt ins Urlaubsglück“ belohnte etwa die Tourismusregion Seefeld die Anreise mit der Bahn – was so gut angenommen wurde, dass der Budgettopf dafür bereits aufgebraucht ist. Auch die Falkensteiner Hotelgruppe setzt auf Anreiz und hat eine sogenannte Green.Rate eingeführt. Was bedeutet das? Wer klimafreundlich anreist, dem wird ein gratis Shuttle vom und zum nächstgelegenen Bahnhof sowie ein Rabatt auf die Zimmerrate angeboten.

Österreich (und auch Europa) hat ein großes Potenzial für eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Tourismus; wir haben herausragende Destinationen im Land, Vorzeige-Regionen (z. B. Zell am See – Kaprun) – allerdings vergessen wir darauf, diese vor den Vorhang zu holen