Die heimischen Einrichtungsanbieter kämpfen seit Monaten mit der Kaufzurückhaltung der Österreicher, die viel lieber verreisen und sich nicht neue Sessel oder Betten kaufen. Preiszuckerl sind nötig, um sie wieder in die Geschäfte zu locken.
Nachdem Ikea in Österreich bereits seit September 2023 Preissenkungen bei über 50 Prozent des Gesamtsortiments vorgenommen hat, setzt das schwedische Möbelhaus sein Reduktionsprogramm nun fort. „Unser Ziel ist es, die Preise bis August 2025 möglichst nah an das Niveau von vor der Pandemie zu senken. Wir wollen als gutes Beispiel vorangehen. Dabei handelt es sich nicht um eine kurzfristige Werbeaktion oder Sales-Promotion, um unseren Absatz zu fördern, sondern um einen echten Paradigmenwechsel in unserer Preispolitik“, erklärt Ikea-Chef Alpaslan Deliloglu. Man wolle einen weiteren Schritt in Richtung Leistbarkeit setzen.
Auch die Konkurrenz ist aktiv. Kika-Leiner startet zum Beispiel im April mit der Billig-Marke OHO! und will den Eigenmarkenanteil von 20 auf 30 Prozent erhöhen. Denn bei diesen Produkten mit Fantasienamen ist mehr zu verdienen. Möbelix macht bereits seit Langem mit günstigen Preisen auf sich aufmerksam. „Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben, immer der Preisführer am österreichischen Möbelmarkt zu sein“, erklärt etwa Geschäftsleiter Christoph Geiselmayr.
6300 Artikel wurden bei Ikea konkret schon reduziert, bis August 2025 sollen es rund 8000 sein. Die durchschnittliche Preissenkung beträgt derzeit 15 Prozent. Lebende Pflanzen gibt es um zehn Prozent günstiger. Für die beliebten Billy-Regale zahlen Kunden jetzt zum Beispiel minus 20 Prozent, bei Kallax sind es 14 Prozent.
Wer wissen will, wie viel er sich spart, braucht nur auf die Homepage des Möbelanbieters gehen, denn dort sind alte und neue Kosten ausgewiesen. Katalog gibt es ja aus Kosten- und Umweltgründen schon länger keinen.
Ikea will Einsparungen weitergeben
„Der wichtigste Faktor in der Gegenfinanzierung der neuen Preispolitik sei der bewusste Verzicht auf die eigene Gewinnoptimierung“, heißt es bei Ikea salbungsvoll. Alle Einsparungen sollen an die Kunden weitergegeben werden, um sie zu unterstützen. Da Ikea nur Eigenmarken anbietet, bei der sie die Preise selbst frei gestalten, fällt das leichter als bei Markenherstellern mit klarer Preispolitik.
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