Zu Ostern feiern Christen die Auferstehung Jesu. Aber können auch Sterbliche auferstehen? Und das sogar mitten im Leben?
„Das ist möglich, ja!“, behaupten die Kinder der 2c und 3c des Theresianum Eisenstadt. Morgen präsentieren sie unter der Leitung ihrer Lehrerinnen Eszter Mayer und Susanne Koller für 500 Mitschüler in der Bergkirche ihr erstes Ostermusical, am 18. April folgt eine Abendvorstellung für alle Interessierten.
Das Kindermusical, das aus der Feder von Matthias Fruth stammt, trägt den Titel „Er lebt!" – und genau darum geht’s: ums Erleben eines Lichtblicks nach finsteren Stunden, sei es in Gestalt eines anderen Menschen oder einer anderen berührenden Begegnung, die einem hilft, sich wieder aufzurichten und die allumfassende Liebe Gottes wahrzunehmen, sagt Lehrerin Eszter Mayer. Auch ihr half ihr Glaube schon durch manche persönlichen Krisen.
Ein schweres Kreuz
Aber auch viele der Mädchen und Buben hatten schon ein Kreuz zu tragen, obwohl sie noch jung sind. So etwa Elisa Artner aus Eisenstadt. Sie spielt Maria Magdalena, also eine der drei Frauen, die das leere Grab vorfinden.
„Vor ein paar Wochen starb mein Opa an einem Schlaganfall. Er war sofort tot. Das hat mich sehr traurig gemacht. Ein großer Trost war, als Papa mir sagte, dass Opa mir nun vom Himmel aus zusieht. Seither spreche ich jeden Tag mit ihm und kann ihn auch spüren“, erzählt die Zwölfjährige.
Zwischen Himmel und Erde
Auch Amon Hribar aus St. Margarethen glaubt an ein Weiterleben. Vor zwei Jahren krachte ein Wagen in das Auto seiner Familie: “Wir überschlugen uns viermal. Mama war blutüberströmt, Papas Körper übersät mit Scherben. Zum Glück haben beide überlebt!„ Kraft und Halt gaben ihm seine Cousinen und sein Glaube an Schutzengel: “Seit diesem Unfall weiß ich, dass es sie gibt.“
Die Last abgeben
Bei Sophia Jenne-Krenn aus Donnerskirchen – sie ist in der Rolle des „Kaiphas“ zu sehen – wurde vor kurzem ein Tick festgestellt. Wenn sie Stress hat oder sich freut, blinzelt ihr linkes Auge. Deshalb kassiert sie oft schiefe Blicke und hat Angst, nicht mehr gemocht zu werden.
„Die Ärzte wissen nicht, ob das je wieder gut wird. Das macht mich so fertig, dass ich sehr oft weine. Wenn mein Hund Rolfi bemerkt, wie schwer mir ums Herz ist, schmiegt er sich zärtlich an mich und gibt mir auf seine Weise zu verstehen, dass ich okay bin wie ich bin. Dass jeder Mensch besonders ist. Und die Hoffnung auf Heilung zuletzt stirbt.“ Schon seine mitfühlende Nähe nehme ihr die Last und bringe sie augenblicklich in die Leichtigkeit, sagt die junge Burgenländerin.
Vom Leiden in die Freude
Johannes Wutzlhofer aus Sigless, er spielt den auferstandenen Jesus, weiß bereits, wie sich das anfühlt. Als sich seine Eltern im Vorjahr trennten, war der Schock darüber für ihn so schwer zu verkraften, dass er einen epileptischen Krampfanfall bekam, der sich auch in anderen Situationen wiederholte. Doch noch schlimmer war für ihn die Erfahrung, von anderen Kindern beschimpft zu werden, weil er seither Tabletten nehmen muss.
„Ich hatte in dieser schwierigen Zeit sehr viele Therapiestunden, die mir geholfen haben. Inzwischen bin ich froh, dass meine Eltern getrennte Wege gehen und nicht mehr so viel streiten. Auch die Krämpfe werden weniger, weil ich dank der Therapie wieder besser entspannen kann“, sagt der Zwölfjährige. Lehrerin Eszter Mayer nickt: „Wir alle dürfen nach jedem Hinfallen zuversichtlich aufstehen, unsere Krone richten und weitergehen.“
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