Bedenkliche Entwicklung: Mehr Schulden bei Kärntner Firmen und Privaten.
Das Jahr begann mit einem Rumpler“, so Barbara Wiesler-Hofer, die Kärnten-Chefin des Kreditschutzverbandes 1870. Wie berichtet, jagt derzeit eine Firmenpleite die nächste – 107 sind es in diesem Quartal in Kärnten schon; um 39 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mittwoch sind weitere Ilgenfritz-Gesellschaften aus Villach dazugekommen, wo über 30 Angestellte um die Zukunft des Traditions-Fleischerbetriebs bangen.
In Kärnten gehen übrigens 60 Prozent der Privatkonkurse auf das Konto von Männern. Für einkommensschwächere Haushalte spitzt sich die Lage zu.
Dr. Barbara Wiesler-Hofer, Kreditschutzverband 1870
„Wir liegen mit den Konkursen deutlich über der Vor-Corona-Zeitraum“, so Wiesler-Hofer, die nichts Gutes kommen sieht: „Die vergangenen Jahre haben nicht nur die Menschen geprägt, sondern auch die Unternehmen.“ Bei den Privatinsolvenzen ist der leichte Anstieg mit 170 Eröffnungen in den ersten drei Monaten noch überschaubar. Neu ist aber die hohe Überschuldung – durchschnittlich kracht es mit 100.000 Euro.
„Finanzbildung gehört in die Schule“
Und auch das Alter der Betroffenen: Denn bereits sieben Prozent sind noch keine 25 Jahre alt, wenn sie in den Privatkonkurs schlittern. „Das ist eine neue Entwicklung, weil junge Menschen immer weniger mit Geld umgehen können“, so die Kreditexpertin. Ihr Appell: „Finanzbildung gehört in die Schule. Und Eltern sollten ihren Kindern lieber Bargeld geben als nur Bezahlkarten, wo der Sinn für Wert verloren geht.“ So gibt es auf Social Media bereits eigene „Schulden-Challenges“, wo sich junge „Mini-Benkos“ übertrumpfen.
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