Am heutigen Tag des Waldes rufen Experten wieder dessen enorme Bedeutung für Mensch und Natur in Erinnerung. Nicht zu Unrecht: Fast die Hälfte der oberösterreichischen Landesfläche ist bewaldet – Tendenz steigend. Eines ist aber klar: Der Wald der Zukunft wird anders sein als jener der Gegenwart.
Sie wird bis zu 1000 Jahre alt, beherbergt die meisten Insektenarten und fördert die Gesundheit: Nicht umsonst hat der Verein Kuratorium Wald die Eiche zum Baum des Jahres 2024 gekürt. Am heutigen Tag des Waldes weisen Experten auf dessen vielschichtige Bedeutung hin: „Der Wald ist Erholungsort, Rohstofflieferant, Devisenbringer und hat im Gebirge eine wichtige Schutzfunktion inne“, sagt der Obmann von proHolz OÖ, Georg Starhemberg.
Eiche gilt als stressresistent
Zuletzt sei der Wald auch als Wasserspeicher und Klimaregulator immer wichtiger geworden – und dabei dürfte in Zukunft die Eiche eine bedeutendere Rolle spielen als bisher. Denn sie gilt wegen ihrer tiefen Verwurzelung als stresstolerant und werde daher infolge des Klimawandels für die waldbauliche Bewirtschaftung immer wichtiger, bekräftigt proHolz-Geschäftsführer Markus Hofer.
Weniger Fichte, mehr Tanne
„Wir müssen heute die Entscheidung treffen, wie unser Wald in 100 Jahren aussieht“, meint Starhemberg. Neben der Eiche werden die Buche und bei den Nadelbäumen Tanne und Douglasie eine größere Rolle spielen. Die heute omnipräsente Fichte werde sich zurückziehen – „dorthin, wo sie gute Bedingungen vorfindet“.
Wiederaufforstung hat begonnen
So sehr sich die Baumverteilung also ändern wird – eines bleibt beständig: Wie im Forstgesetz festgehalten, wird nie mehr Holz entnommen werden, als nachwächst. Und das ist eine ganze Menge: „Alle fünf Minuten wächst in Oberösterreich so viel Holz nach, dass man damit ein Einfamilienhaus bauen könnte“, veranschaulicht Starhemberg. In ganz Österreich habe sich der Wald in den vergangenen 50 Jahren um die Fläche des Burgenlandes vergrößert – ein Trend, der vorerst anhalten dürfte: Die Österreichischen Bundesforste haben soeben mit der diesjährigen Wiederaufforstung begonnen. Die meisten Jungpflanzen – etwa 370.000 – werden in OÖ gesetzt.
Bildungslabor ins Leben gerufen
Um der Relevanz der Wälder weiterhin gerecht zu werden, wurde kürzlich ein Bildungslabor für Holz und Wald ins Leben gerufen. „Vier Ministerien und zahlreiche Stakeholder wie Unis, FHs und Unternehmen sind mit an Bord“, sagt Starhemberg als Vorsitzender der Steuergruppe. Zweck des Labors sei es, Lehrmittel-Prototypen für Bildungseinrichtungen zu produzieren.
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