Vom OP-Tisch zurück auf das Siegerpodest: ÖSV-Skispringer Daniel Huber spricht über ein bewegtes Jahr. Das Doppelstockerl beim Skiflug-Doppel mit seinem Kumpel Stefan Kraft war „wie ein Traum“.
„Genau vor einem Jahr bin ich operiert worden“, blickt Skispringer Daniel Huber in die Vergangenheit. Die Hüfte bereitete ihm ebenso Probleme wie das Knie. „Als ich aufgewacht bin, waren meine Füße ans Bett gebunden.“ Davon hatte er nichts gewusst, panisch wurde er trotzdem nicht. „Es war ein gutes Zeichen, dass die OP funktioniert hat. Für die Heilung war es wichtig, dass ich mich kaum bewege.“
Der Salzburger ist ein Stehaufmännchen und hatte in der Reha ein Ziel: Es wieder bis an die Spitze zu schaffen. Wobei er zugibt: „Ich bin immer recht positiv an die Sache herangegangen. Wenn du aber bei den Österreichischen Meisterschaften zweimal 17. wirst, überlegst du schon, ob das alles noch Sinn macht.“
„Da vergisst du alles um dich herum“
Der 31-Jährige kämpfte sich auch aus diesem Tal. Trainer Alex Diess war ihm dabei eine große Stütze, Physio Florian Greimel ebenso, dazu die Familie. „Es ist extrem schön, wenn du heimkommst und mit der Kleinen spielst. Da vergisst du alles um dich herum“, grinst der stolze Vater einer Tochter.
Huber packte zugleich sportlich der Ehrgeiz. Starke Trainings dienten ihm ebenso als Motivation wie serienweise Podestplätze im zweitklassigen Conticup. Der Team-Olympiasieger von Peking 2022 brachte sich so immer wieder bei Cheftrainer Andreas Widhölzl ins Spiel und erarbeitete sich ein Weltcupticket.
Das in ihn gesetzte Vertrauen zahlte er zurück. Gesamtdritter der Raw Air, Zweiter und Sieger in Vikersund – und dann noch jeweils mit Kumpel Stefan Kraft am Podest. „Es war wie ein Traum. Wir kennen uns seit 20 Jahren und reden seit Ewigkeiten vom Doppelstockerl. Er hatte ja schon viele, jetzt hat’s endlich gemeinsam geklappt.“
Finale in Planica
Das Gefühl, wieder in der Weltklasse gelandet zu sein, sei unbeschreiblich. „Die Lust aufs Fliegen in Planica ist extrem.“ Dort bestreiten die Adler diese Woche ihr Saisonfinale, steht heute bei den Herren die Quali an, bei den Damen (auf der Normalschanze) der letzte Bewerb. Huber hofft auf „ein paar 240er“, zeigt sich vor allem aber dankbar dafür, wieder gesund zu sein und seinen Beruf ausüben zu können. Vor einem Jahr war das schließlich noch ganz anders.
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