Ein anonymer Hinweis führte zu Untersuchung gegen einen der höchsten Beamten Kärntens. Er soll jahrelang unberechtigterweise Dienstwege angegeben haben, die nun angezweifelt werden.
Zu einer Sonderpräsidialsitzung wurde am Donnerstag gerufen – das Thema, das darin behandelt werden sollte, ist hochbrisant. Denn just der höchste Beamte des Landtages steht im Visier von Untersuchungen.
Wie die „Krone“ erfuhr, habe ein anonymer Hinweis dazu geführt, dass die Personalabteilung des Landes Kärnten die Arbeitsstundenaufzeichnungen von niemand geringerem als Landtagsdirektor Robert Weiß – seit 20 Jahren im Amt – genau unter die Lupe nahm.
Der Vorwurf: Dieser habe in den vergangenen drei Jahren um die 300 Mal Dienstwege in die Zeiterfassung eingetragen, „deren Zweck, Ziel und Dauer zum Teil nicht nachvollziehbar sind“, wie der Landespressedienst am Donnerstag bestätigt.
Es gibt Aufklärungsbedarf – inzwischen beschäftigt sich die Personalabteilung des Landes mit dieser Thematik.
Reinhard Rohr, Landtagspräsident
Disziplinäre Maßnahmen: Von Ermahnung bis Entlassung
Zwar werden die Überstunden von Weiß – der vor seiner Zeit als Landtagsdirektor in der Personalabteilung des Landes gearbeitet hatte – mit einer Pauschale abgerechnet, dennoch drohen sogar Rückzahlungen. Welche Konsequenzen außerdem gezogen werden, wird von den endgültigen Ergebnissen der Untersuchungen abhängen. „Das Dienstrecht sieht verschiedenste disziplinäre Maßnahmen bei nachgewiesenen Dienstpflichtverletzungen vor. Diese können von einer Ermahnung, über Geldstrafen bis hin zu einer Entlassung reichen“, heißt es seitens des Landespressedienstes.
Angeblich will man sich aber einvernehmlich mit Robert Weiß einigen. Für die „Krone“ war Robert Weiß noch nicht erreichbar.
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